(24.4.2024) Am 23. April starb völlig überraschend Samuel Kummer, der erste Dresdner Frauenkirchenorganist nach der Wiedererstehung der barocken Kirche. Er studierte in seiner Heimatstadt Kirchenmusik, war Kirchenmusiker in Kirchheim unter Teck, ehe er 2005 an die Frauenkirche berufen wurde. Er initiierte dort die Orgelreihen „Dresdner Orgelzyklus“, „Bachzyklus“, „Literarische Orgelnacht“ und „Orgelnachtmusik bei Kerzenschein“. Die Tätigkeit musste er 2022 aufgrund einer Entlassung beenden, der Rechtsstreit war bei seinem Tod noch nicht abgeschlossen. Kummer (* 1968), der bei mehreren Wettbewerben Preise erhielt und in zahlreichen Ländern solo oder mit großen Orchestern konzertierte, galt als herausragender Improvisator. (Ein Nachruf folgt im nächsten Heft)

(24.4.2024) Der renommierte Internationale Musikwettbewerb der ARD findet seit 1952 jährlich in München statt und war bereits für zahlreiche Musikerinnen und Musiker das Sprungbrett für eine Weltkarriere. Wie 2023 beschlossen wurde soll sein Etat um bis zu 50 Prozent gekürzt werden. Die ARD trug bisher 740.000 Euro, der Bayerische Rundfunk übernahm zusammen mit Sponsoren die Differenz zu den Gesamtkosten von rund einer Million Euro. 2025 wird die ARD ihren Anteil auf 370.000 Euro halbieren. Der BR will seinen Anteil erhöhen, außerdem sollen die wegfallenden Mittel durch Einsparungen und mehr Sponsoring teilweise kompensiert werden. Den Sparmaßnahmen werden verschiedene Fächer zum Opfer fallen, darunter, wie inzwischen durchgesickert ist, auch die Orgel.

(19.4.2024) Chöre und Vokalensembles, die beim Deutschen Chorfest in Nürnberg dabei sein wollen, können sich ab sofort bis zum 11. Oktober 2024 online anmelden. Das Chorfest wird vom 29. Mai bis 1. Juni 2025 unter dem Motto „Stimmen der Vielfalt“ stattfinden und lädt Chöre aller Genres und Besetzungen dazu ein, die Frankenmetropole vier Tage lang zum Klingen zu bringen. Alle Infos hier

(18.4.2024) Am 27. Juni 2024 wird Martin Lücker die 4000. Folge seiner Reihe 30 Minuten Orgelmusik in der St. Katharinenkirche in der Innenstadt von Frankfurt am Main spielen. Vor mehr als vierzig Jahren, am 1. September 1983, begann der Organist und Kirchenmusiker, der sich seit dem 1. April 2023 „Senior Organist“ nennen darf, mit der Reihe, seitdem erklingt die Orgel immer montags und donnerstags um 16.30 Uhr bei freiem Eintritt. In der Regel spielt Lücker selbst. Manche Programme folgen dem Kirchenjahr, manche musikalischen Kriterien. Die Werke umfassen Musik vom 16. bis zum 20. Jahrhundert, darin das Gros von Bachs Orgelwerk. Die Rieger-Orgel von 1990 bietet mit reichen Klangfarben und absoluter technischer Präzision alle Voraussetzungen, dass jede Orgelmusik zu einem musikalischen Erlebnis wird. – www.30-min.de (Foto: Uli Schlitgen)

(30.3.2024) Jochen Arnold (* 1967)  ist als Nachfolger von Vicco von Bülow zum Theologischen Dezernenten und Landeskirchenrat im Landeskirchenamt der Evangelischen Kirche von Westfalen berufen worden und wird seinen Dienst im September 2024 antreten. Der habilitierte Theologe und A-Kirchenmusiker wird künftig das Dezernat „Kirchliches Leben“ im westfälischen Landeskirchenamt verantworten. Es umfasst die Themenfelder Theologie, Gottesdienst und Kirchenmusik sowie Seelsorge, Beratung und die Aus- und Fortbildung von Küstern und Prädikanten. Arnold leitet seit 2004 das Michaeliskloster Hildesheim, das als Evangelisches Zentrum für Gottesdienst und Kirchenmusik der Ev.-luth. Landeskirche Hannovers hohes Ansehen genießt. Zudem ist er an der Universität Leipzig als Privatdozent für Systematische und Praktische Theologie und an der Universität Hildesheim als Honorarprofessor für Musik in Forschung und Lehre tätig. Er ist Liturgieberater der Gemeinschaft Ev. Kirchen in Europa (GEKE) und leitet die Liturgische Konferenz in der Ev. Kirchen in Deutschland (EKD). Darüber hinaus ist er Dirigent zweier Chöre und eines Orchesters und Autor zahlreicher Aufsätze und Bücher. Die Leitungstätigkeit des Michaelisklosters Hildesheim endet mit dem Wechsel nach Westfalen. Seine Lehrtätigkeit und die ehrenamtlichen Aufgaben, darunter die Arbeit für das neue evangelische Gesangbuch, will Arnold jedoch beibehalten.

(20.3.2024) Am 2. Februar 2024 verstarb der Musikjournalist Herbert Glossner, der über mehr als ein Vierteljahrhundert Artikel, Berichte und Rezensionen für „Musik & Kirche“ verfasst hat. 1932 in Nürnberg geboren, studierte er Evangelische Theologie, Musikwissenschaft, Kirchenmusik, Kunstgeschichte und Philosophie in Tübingen, Basel, Heidelberg (B-Prüfung) und Princeton/USA (TH. M.) und war nach mehreren journalistischen Stationen Kulturredakteur des „Deutschen Allgemeinen Sonntagsblatts“. Er komponierte selbst geistliche Musik und reiste, den Notizblock im Gepäck, unermüdlich zu großen Musikereignissen. Ein besonderes Interesse hatte er an Johann Sebastian Bach, an jeder Form neuer geistlicher Musik und an neuen Veranstaltungsformen wie „Inszenierter Kirchenmusik“. Sein erster größerer Beitrag für MuK hatte 1996 „Vom doppelten Kontrapunkt des Lebens. Der Tod bei Bach und Mozart – ein Vergleich“ zum Thema, sein letzter 2020 „Geistliche Musik im Konzert. Erinnerungen an eine spannende Zeit.“

(19.3.2024) In Kooperation mit der chor.com und dem Carus-Verlag hat das Voktett Hannover unter dem Motto „Nocturne“ einen Kompositionswettbewerb ins Leben gerufen. Dieser soll junge Komponisten und Komponistinnen motivieren, sich mit den Möglichkeiten vokaler Klangkörper auseinanderzusetzen und A-cappella-Werke zu schaffen, die neue Klangwelten eröffnen und auch für die Breite der ambitionierten Chorszene aufführbar sind. Eine Fachjury wählt aus den Bewerbungen bis zu fünf Komponisten aus, deren Neukompositionen bei der chor.com (26.–29.9.2024 in Hannover) in öffentlichen Proben und in einem Konzert durch das Voktett Hannover (Nadja Mahjoub) präsentiert und in einem Live-Mitschnitt festgehalten werden. Es winken Jurypreise sowie ein Publikumspreis, Ensemblepreis und Verlagspreis. Darüber hinaus sind die ausgewählten Komponisten eingeladen, auf der chor.com die Workshops und Konzerte rund um das Thema Vokalmusik wahrzunehmen. Bewerbungen können bis zum 31. Mai 2024 eingereicht werden. Ausschreibung

(18.3.2024) Der Kantor an der Christuskirche Dresden-Strehlen, Burkhard Rüger, wird Nachfolger von Markus Leidenberger im Amt des sächsischen Landeskirchenmusikdirektors, wie das LAndeskirchenamt der Zeitung „Der Sonntag" bestätigte. Markus Leidenberger wird im Sommer in den Ruhestand treten. Der Dienstbeginn werde am 1. Juli 2024 sein, teilte Rüger mit. Burkhard Rüger studierte von 1993 bis 2001 Kirchenmusik in Dresden (B-Examen) und Halle/Saale (A-Examen). Von 1998 bis 2001 war er Kirchenmusiker im erzgebirgischen Lauter. Seit 2001 ist er Kantor in Dresden und seit 2010 lehrt er auch Orgel-Literaturspiel an der Hochschule für Kirchenmusik Dresden.

(8.3.2024) In der katholischen Kirche St. Crispinus und St. Crispinianus von Saarlouis-Lisdorf findet vom 25. bis 28. September 2024 die 14. Europäische Orgelakademie statt. Dozent ist Vincent Dubois (Foto), einer der drei Titularorganisten der Kathedrale Notre-Dame de Paris und Professor für Orgel und Improvisation an der Hochschule für Musik Saar in Saarbrücken. Themen der Akademie sind die deutsche und französische Musik des 19. und 20. Jahrhunderts sowie Improvisationsstile aus verschiedenen Epochen. Info/Anmeldung: www.klingende-kirche.de, info@klingende-kirche.de

(6.3.2024) Zum Wintersemester 2023/24 konnte die Professur für Chorleitung an der Abteilung Kirchen- und Schulmusik der Hochschule für Musik Mainz neu besetzt werden. Mihály Zeke (* 1982) trat zum 1. Oktober 2023 die Nachfolge von Ralf Otto an. Griechisch-ungarischer Abstammung, studierte Zeke auf Anregung Helmuth Rillings Klavier, Kirchenmusik und Dirigieren an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Stuttgart bei u. a. Friedemann Rieger, Jon Laukvik, Dieter Kurz, Denis Rouger und Richard Wien, später auch als Stipendiat im Dirigentenforum des Deutschen Musikrats. Seine Laufbahn führte ihn zunächst nach Frankreich, wo er von 2012 bis 2015 Chordirektor an der Opéra de Dijon und ab 2015 künstlerischer Leiter des Kammerchors „Arsys Bourgogne“ und freischaffender Dirigent war. Von 2018 bis 2021 war Zeke Professor für Chor- und Orchesterleitung an der Ev. Hochschule für Kirchenmusik Tübingen, von 2020 bis 2024 Musikdirektor an der Universität Stuttgart sowie Dozent an der dortigen Musikhochschule. Er pflegt eine rege Tätigkeit als Gastdirigent bei Rundfunk- und Konzertchören in Deutschland, Frankreich, Ungarn, Griechenland, Litauen u. a. Zeke leitet den von ihm gegründeten europäischen Kammerchor „Cythera“, dessen erste CD-Einspielung „Homelands“ Vol. 1 mit Werken von Bartók, Kodály, Dvořák, Janáček, Schönberg und Brahms 2021 erschien. Außerdem ist er als Jurymitglied bei internationalen Wettbewerben tätig und leitet regelmäßig Dirigierkurse.

(1.3.2024) Friederike Hofmeister ist seit dem 1. März 2024 Geschäftsführerin des Bach-Archivs Leipzig. Die Geschäfte der Stiftung wurden seit September 2021 kommissarisch von Ulrich Wingerter geführt, der fortan als Abteilungsleiter den Bereich „Veranstaltungen & Kommunikation“ verantwortet. Hofmeister war nach ihrem Studium der Kommunikationswissenschaften in verschiedenen großen Berliner Kulturinstitutionen tätig. Dazu zählen unter anderen die Berliner Philharmonie, das Konzerthaus Berlin und die Staatsoper Unter den Linden. Sie gehörte zum Gründungsteam des Berliner Radialsystems und war seit 2014 dessen Geschäftsführerin. Die Kulturmanagerin vervollständigt den dreiköpfigen Vorstand der Stiftung Bach-Archiv, der außerdem aus Ton Koopman (Präsident) und Peter Wollny (Direktor) besteht. Das Bach-Archiv Leipzig ist eine Stiftung bürgerlichen Rechts und hat gemäß Satzung die Aufgabe, Leben, Werk und Wirkungsgeschichte des Komponisten Johann Sebastian Bach und seiner Familie zu erforschen, zu würdigen und zu vermitteln und damit einer breiten Öffentlichkeit zu dienen. (Foto: Bach-Archiv Leipzig/Friederike Hofmeister privat)

(26.2.2024) Coburg feiert 2024 seinen „musicus excellentissimus“ Melchior Franck (ca. 1579–1639). Er war einer der produktivsten und populärsten Komponisten in der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts. Unter dem Titel „Zur Fröligkeit componirt – Der Coburger Hofkapellmeister Melchior Franck“ bietet der neue Jahrbuch-Band der Coburger Landesstiftung einen breiten Einblick in Leben und Werk des Ausnahmetalents (Michael Imhof Verlag, 384 Seiten, € 45,–). Die darin versammelten musikwissenschaftlichen, historiographischen und philologischen Beiträge verleihen der Franck-Forschung neue Impulse. Noch bis zum 6. Oktober 2024 ist die gleichnamige Studioausstellung in den Kunstsammlungen der Veste Coburg geöffnet. Zu sehen und zu hören sind dort die Musikinstrumente, die in einer frühneuzeitlichen Hofkapelle gespielt wurden. Eine ergänzende Schau in der Landesbibliothek Coburg vom 8. April bis 22. Juni 2024 verortet Franck anhand von Büchern und Notendrucken in seinem musikalischen und gesellschaftlichen Umfeld. Zu den Ausstellungen gibt es ein gemeinsames Begleitprogramm. Am 8. und 9. Juni 2024 schließlich lädt die Melchior-Franck-Gesellschaft zu den Melchior-Franck-Tagen in der Coburger Altstadt ein, an denen es ein reiches musikalisches Programm zum Hören und Mitmachen geben wird.

(21.2.2024) Der Vorstand der Bachakademie hat Michael Hörrmann zum neuen Geschäftsführer der Internationalen Bachakademie Stuttgart berufen. Er trat am 21. Februar 2024 sein Amt an und folgt darin Peter Greulich, der die 2022 neugeschaffene Positon seitdem kommisasrisch wahrgenommen hatte. Der Historiker Hörrmann ist ein erfahrener Kulturmanager und in Stadt und Land bestens vernetzt. Er war lange Jahre Leiter des Landesmarketing in der Staatskanzlei und zuletzt Geschäftsführer der Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg. Zu seinen Aufgaben gehören Kommunikation und Marketing, Finanzen sowie die Personalführung. Die künstlerische und dramaturgische Verantwortung liegt wie bisher in den Händen von Hans-Christoph Rademann, der zugleich die Gesamtverantwortung für die Bachakademie trägt.

(14.2.2024) Sir Karl Jenkins erhält den Preis der Europäischen Kirchenmusik 2024. Die Stadt Schwäbisch Gmünd ehrt ihn mit dieser Auszeichnung für sein kompositorisches Schaffen, das Genregrenzen überschreitet und Menschen weltweit erreicht. Jenkins’ Musik verbindet Elemente unterschiedlicher Stile und Kulturen. Im Rahmen des 36. Festivals Europäische Kirchenmusik Schwäbisch Gmünd (12.7.–4.8.2024) findet am 17. Juli die deutsche Erstaufführung seines Oratoriums „One World“ unter der Leitung des Komponisten statt, Im Anschluss verleiht Oberbürgermeister Richard Arnold Karl Jenkins den Preis. Sir Karl Jenkins (* 1944) ist einer der meistaufgeführten lebenden Komponisten weltweit. „The Armed Man: A Mass for Peace“ wurde seit der Uraufführung rund 3.000 Mal in 50 Ländern aufgeführt, und „Adiemus“ hat Kultcharakter. – Weitere Informationen: www.kirchenmusik-festival.de (Foto: Rhys Frampton)

(14.2.2024) Kirchenmusik leistet einen wertvollen Beitrag für das kirchliche Leben und darüber hinaus für die gesamte Gesellschaft. Das ist ein Ergebnis der Studie Sozioreligiöse Relevanz der Kirchenmusik, die von der evangelischen Zukunftswerkstatt midi und der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland (EKM) durchgeführt wurde. Die Ergebnisse des Begleitforschungsprojektes zur 6. Kirchenmitgliedschaftsuntersuchung der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) stehen unter www.mi-di.de/materialien/kirchenmusik zum Download zur Verfügung. Ziel der Studie war es, am Beispiel der mitteldeutschen Landeskirche die Bedeutung von Kirchenmusik für die Gemeinden und die Gesellschaft insgesamt zu erforschen. Dafür haben Christian Fuhrmann und Daniel Hörsch im Jahr 2022 die Aktiven in kirchenmusikalischen Gruppen und die Chorleitenden der EKM sowie in neun Kirchenkreisen die Teilnehmenden von kirchenmusikalischen Veranstaltungen befragt. Die wichtigsten Schlussfolgerungen sind unter www.mi-di.de/magazin/kirchenmusik nachzulesen.

(9.2.2024) Die Gesellschaft der Orgelfreunde (GdO) vergibt erstmalig (max. fünf) Stipendien an junge Orgelinteressierte bis 30 Jahre für die Teilnahme an der nächsten Jahrestagung in Wien (28. Juli bis 3. August 2024).  Sie umfassen die kostenlose Teilnahme an der Jahrestagung, die kostenlose Übernachtung im Tagungshotel sowie eine freie Mitgliedschaft in der GdO (inklusive der Zeitschrift „Ars Organi“) von zwei Jahren. Die Bewerbung bis zum 1. Mai 2024 sollte ein Motivationsschreiben mit persönlichen Angaben zum Lebenslauf und individuellen Interesse an der Orgel sowie ein Empfehlungsschreiben eines Orgellehrers, Ausbilders, Hochschullehrers, Ausbildungsbetriebs o. ä. umfassen. Alle Infos / Im Rahmen der Wiener Jahrestagung wird am 2. August 2024 ein ganztägiger Interpretationskurs mit Manuel Schuen (Wien) in der Michaelerkirche angeboten; er widmet sich den zwölf Toccaten aus dem «Apparatus musico-organisticus» von Georg Muffat und den «Fiori musicali» von Frescobaldi. Eine aktive wie auch passive Kursteilnahme ist möglich. Info/Anmeldung bis zum 15. Mai 2024: (Photo: Sieber-Orgel in der Michaelerkirche Wien)

(15.1.2024) Vom 11. bis 13. Januar 2024 fand in der Lutherkirche  der 24. Internationale Orgelwettbewerb um den Bachpreis der Landeshauptstadt Wiesbaden statt.  Der Wettbewerb wird seit 1977 von der J. S. Bach-Gesellschaft Wiesbaden veranstaltet. Den 1. Preis (Bachpreis, gestiftet von der Landeshauptstadt Wiesbaden, errang Julian Emanuel Becker aus Leipzig (* 2005, Foto rechts), der auch den Publikumspreis erhielt. Den 2. Preis, gestiftet vom Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst, bekam David Kiefer aus Offenburg (* 1996, Foto Mitte) und den 3. Preis Mitsuke Uchida (Japan/Hamburg, * 1994, Foto links). Die Jury bestand aus Anna-Victoria Baltrusch, Martin Haselböck, Sebastian Küchler-Blessing und Ludger Lohmann. Der 25. Orgelwettbewerb wird im Januar 2026 stattfinden. Info: www.bach-wiesbaden.de

(2.1.2024) Unter dem Titel „Brennende Fragen unseres gottesdienstlichen Lebens. Ausgewählte Schriften und Vorträge“ (558 Seiten, Euro 28,–) ist im TVT-Verlag Tübingen eine Sammlung von Schriften und Vorträgen von Richard Gölz (1887–1975) erschienen, die Bernhard Leube und Joachim Conrad herausgegeben haben. Gölz ist vor allem für sein „Chorgesangbuch“ bekannt, das jahrzehntelang in zahllosen Kantoreien zum Grundbestand gehörte. Er hat sich aber auch zu kirchenmusikalischen und liturgischen Fragen geäußert. Aus seinen Texten spreche, so die Herausgeber, eine „oftmals kantige Klarheit“, die sie auch heute noch lesenswert machten

(18.12.2023) Der RIAS Kammerchor (Foto: Matthias Heyde) hat überraschend sein Programm für das Neujahrskonzert geändert. Abgesetzt wurde Händels Oratorium „Israel in Egypt“ mit der folgenden Begründung: „Die Welt ist in Unruhe. Der russische Angriff auf die Ukraine dauert an und fordert Tag für Tag Opfer. Auch der Krieg im Nahen Osten findet kein Ende und bringt unendliches Leid über Zivilist*innen auf allen Seiten. Und dies sind nur zwei von zahllosen kriegerischen Auseinandersetzungen, die auf dem Globus toben. Im Oratorium Israel in Egypt gibt es eine einseitige und alles erobernde Macht, die vor allem durch den Chor repräsentiert wird. Diese Darstellung, auch wenn sie dem Alten Testament entstammt, halten wir angesichts der aktuellen Situation nicht für angemessen, um unsere Besucher*innen und uns auf ein neues Jahr feierlich einzustimmen. Vielmehr ist es uns ein Anliegen, das Jahr mit einer Bitte um Frieden zu beginnen.“ Stattdessen werden andere Werke von Händel (Utrechter Te Deum, Orgelkonzert F-Dur), Bach (Magnificat BWV 243) und Parray (I was glad) erklingen. Die kurzfristige Porgrammänderung ist auf ein größeres, überwiegend verständnisloses Presseecho gestoßen. Der Berliner „Tagesspiegel“ veröffentlicht zu dem Vorgang einen klugen Kommentar eines Theologen.

(14.12.2023) Der St. Galler Kirchenmusikkongress 2024 findet vom 9. bis 12. Mai 2024 im Weltkulturerbe Stiftsbezirk St. Gallen (Schweiz) statt (Foto: Stiftskirche//Kathdrale). Organisiert wird der Kongress vom Verein KirchenMusikKongress 2024 St.Gallen. Er möchte die Rolle der Musik in der aktuellen Kirchenentwicklung reflektieren und erörtern.  Mit exemplarischen Feiern, teils mit Neukompositionen, sollen mögliche Formen aufgezeigt und Chancen wie Optionen von bestehender und neuer Kirchenmusik im Zusammenspiel mit bestehenden und neuen liturgischen Formen ausgelotet werden. Referenten sind: Gunda Brüske, Arnd Bünker, Martin Hobi, Birgit Jeggle-Merz, Johannes Stückelberger, Meinrad Walter und Udo Zimmermann. Alle Infos: www.kirchenmusik24.ch

(13.12.2023) Vom 25. bis 27. März 2024 führt Dominik Susteck, der Leiter des Fachbereichs Kirchenmusik im Erzbistum Paderborn, im Liborianum (Foto) ein Symposium unter dem Titel „Musik im Raum der Kirche heute“. Referenten sind u. a. Michael Schultheis, Paul Thissen, Maximilian Schnaus, Jan-Esra Kuhl, Michael Veltman, Daniel Beilschmidt, Katrin Klose und Annie Bloch. Die Anmeldung ist bis zum 28. Februar 2024 möglich. Im Zentrum stehen die Themen Orgel, Elektronik, Improvisation und Komposition. Zentrale Fragen sind zum Beispiel: Wie klingt die Musik der Kirche heute? Welcher Klang, welche Gesänge drücken den Glauben aus? Info: www.klangraum-kirche.de

(13.12.2023) Die Hochschule für Musik und Theater Leipzig veranstaltet am 23. März 2024 einen „Schnupperkurs“ für Studieninteressierte im Bereich Kirchenmusik. Junge Musikerinnen und Musiker haben an diesem Tag Gelegenheit, mit Dozierenden der HMT Leipzig in den Fächern Orgelliteratur und Improvisation und Dirigieren sowie dem Chor des Kirchenmusikalischen Instituts zu arbeiten und sich über Anforderungen, Inhalte und Ziele des Studiums zu informieren. Die Teilnahme ist kostenlos. Info/Anmeldung bei Prof. Thomas Lennartz, thomas.lennartz@hmt-leipzig.de

(5.12.2023) Am 27. November 2023 hatte der neu gegründete Bundesfachausschuss Musik in Religionen und Kirchen des Deutschen Musikrats unter Leitung von DMR-Präsidiumsmitglied KMD Christian Finke seine konstituierende Sitzung in Berlin. Judith Kunz wurde von den Ausschussmitgliedern zur stellvertretenden Vorsitzenden gewählt. Mit dem erweiterten Themenspektrum „Musik in Religionen und Kirchen“ wird künftig die Vielfalt religiöser Musikpraktiken und -traditionen ihren Widerhall im Wirken des DMR finden. Das Gremium, das in der Nachfolge der AG Kirchenmusik aus dem Kongress „Kirchenmusik als Chance für Gesellschaft, Kultur und Kirche“ 2022 hervorgegangen ist, diskutierte in seiner ersten Sitzung u. a. über Standpunkte, Begrifflichkeiten, Interpretationen sowie mögliche Zielsetzungen für die kommenden Sitzungen. Dem Fachausschuss gehören an: KMD Christian Finke (Vorsitzender), KMD Stefan Klöckner, Julia Koll, Judith Kunz (Stellvertretende Vorsitzende), Elisabeth Lehmann-Dronke, LKMD Kord Michaelis, Lothar Mohn, Sarah Ross und Raimund Vogels.

(6.12.2023) Das Deutsche Musikinformationszentrum (miz) hat auf seinen Internetseiten einen Online-Fokus zum Thema „Inklusion im Musikleben“ veröffentlicht. Der Bereich beleuchtet das Thema aus verschiedenen Blickwinkeln: denen von Festivals und Musikclubs, von Musikschulen und Musikhochschulen, von Musiktheatern und Konzertsälen, von der Amateurmusik und dem professionellen Bereich. – www.miz.org/musik-und-inklusion

(24.11.2023) Im gesegneten Alter von 92 Jahren ist am Reformationstag 2023 mit Hans Schmidt-Mannheim einer der letzten Vertreter der Kirchenmusikergeneration von uns gegangen, die noch den Zweiten Weltkrieg bewusst erlebt und danach den Wiederaufbau in der alten Bundesrepublik entscheidend mitgestaltet haben. Hans Schmidt wurde 1931 in Mannheim geboren. Zur Unterscheidung von zahlreichen Gleichnamigen fügte er seinem Namen später den Geburtsort hinzu. Frühzeitig entschied er sich für den Beruf des Kirchenmusikers zu einer Zeit, als dieser bei Weitem nicht die gesicherte soziale Stellung bot, die er heute – trotz aller Kürzungen – hat. Seine musikalische Ausbildung erhielt er in Heidelberg und Mainz. Ab 1950 war er fünfzehn Jahre als Kantor in Mannheim tätig. 1968 wurde er als Dozent an die damalige Fachakademie für evangelische Kirchenmusik in Bayreuth berufen, deren Leitung er 1976 übernahm und bis zum Eintritt in den Ruhestand 1994 innehatte. Schmidt-Mannheim war ein  praxisorientierter Kirchenmusiker, vielseitig begabt und kreativ, dazu von ausgesprochen gewinnendem Wesen. Als Experte für Orgelbau und Orgelfragen, als Leiter des von ihm gegründeten Bayreuther Madigalchors sowie als Komponist von Werken für Chor, Orgel, Streicher und Bläser wirkte er weit über den Rahmen der Bayreuther Ausbildungsstätte, der heutigen Hochschule für Kirchenmusik, hinaus. In Südafrika und Indien war er als Chorleiter und Organist tätig, Chorreisen führten ihn nach Holland, Frankreich und Tschechien. Mehr als 25 Jahre stand er dem Bayreuther Tonkünstlerverband vor. Sein Wirken wurde 1994 mit der Bayreuth-Medaille in Silber und 1995 mit dem Bundesverdienstkreuz gewürdigt. Viele Menschen, mit denen er musizierte und die er als Lehrer prägte, bewahren ihm ein dankbares Andenken. (Christfried Brödel)

(22.11.2023) Am 19. Januar 2024 verabschiedet die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau ihre Landeskirchenmusikdirektorin Christa Kirschbaum in den Ruhestand. Sie hatte dieses Amt seit 2011 inne. Als erste Landeskirchenmusikdirektorin auf einer Vollzeitstelle in der EKD und durch ihre Mitarbeit im Vorstand der Direktorenkonferenz vertrat sie die Anliegen der Kirchenmusik sowohl innerhalb der kirchlichen Zusammenhänge als auch im gesamtgesellschaftlichen Kontext. Die Nachfolge als Landeskirchenmusikdirektor tritt zum 1. Februar 2024 Stefan Küchler (* 1972, Foto: Meike Engel) an. Er ist seit 1997 in verschiedenen Funktionen als Kirchenmusiker in der EKHN. Nach dem Studium der Evangelischen Kirchenmusik in Frankfurt am Main und dem Chorleitungsstudium  in Berlin war er von 1997 bis 2019 Kirchenmusiker in Mörfelden-Walldorf, von 1999 bis 2005 auch Leiter der dortigen Musikschule und seit November 2019 Propsteikantor für Rhein-Main Ost.

(21.11.2023 Unter dem Motto „Bach inspiriert“ findet vom 17. bis 26. Mai 2024 in Münster das 98. Bachfest der Neuen Bachgesellschaft an attraktiven Orten in der historischen City statt. Mehr als 60 Konzerte und Wortveranstaltungen, weltliche und liturgische Formate, bieten Inspiriertes, Vertrautes und Brandneues, Musik von J. S. Bach und Komponisten, die er inspiriert hat und immer noch inspiriert. Darunter sind vier Uraufführungen und eine Oper. Einen Schwerpunkt setzt das münstersche Bachfest mit der Programmlinie „Bach.Oranje“ auf international bedeutende Ensembles aus den Niederlanden, wo Bach wie in vielleicht keinem anderen Land außerhalb Deutschlands lebendig ist. Zu erleben sind Konzerte in historischer Aufführungspraxis wie auch innovative Produktionen, die die Grenzen zwischen klassischer Musik und Jazz, Weltmusik und Improvisation aufheben. Programminfo ab 6.12.2023: www.bachfest-muenster.de (Foto: Münster Prinzipalmarkt © Susanne Schulte)

(20.11.2023) In der Hochschule für Kirchenmusik Herford finden am 27. Januar 2024 und am 4. September 2024 Informationstage „Kirchenmusik Klassisch“ statt. Jungen Menschen, die sich für ein (Kirchen-)Musikstudium interessieren, werden Einzelkonsultationen am Instrument, Gruppenunterricht und kurze Workshops sowie die Möglichkeit zu Gesprächen mit Dozenten und Studierenden geboten. Die Teilnahme ist kostenfrei, eine Anmeldung ist bis 14 Tage vor dem Termin über info@hochschule-kirchenmusik.de möglich. Vom 3. bis 6. April 2024 findet in Herford ein Ferienkurs „Einführung in das Studium der Kirchenmusik Klassisch“ statt. Musikbegabten jungen Menschen (ab ca. 16 Jahren) bietet die Hochschule darin einen fundierten Einblick in das Studium und den Beruf des Kirchenmusikers an. Jeder Kursteilnehmer erhält zwei Einheiten Einzelunterricht in den Fächern Orgelliteraturspiel, Liturgisches Orgelspiel, Klavier und Gesang. Darüber hinaus ist Gruppenunterricht in den Fächern Chorleitung, Tonsatz, Gehörbildung, Popularmusik, Musikgeschichte, Sprecherziehung und Orgelkunde geplant. Die Teilnahmegebühr inklusive Teilverpflegung beträgt 100 Euro.

(17.11.2023) Vom 28. Juli bis zum 3. August 2024 findet an drei historischen Orgeln der 3. International Martini Organ Competition in Groningen (Niederlande) statt. Zwölf Teilnehmerinnen und Teilnehmer werden zugelassen. Bewerben können sich bis zum 13. März 2024 Organisten bis zu einem Alter von 35 Jahren. Die Jury setzt sich aus Bernard Foccroulle (Belgien), Monica Melcova (Slowakei), Matthias Havinga (Niederlande), Vincent Thévenaz (Schweiz) und Ville Urponen (Finnland) zusammen. Alle Infos: imocg.nl. (Foto [John Stoel]: Schnitger-Orgel in der Martinikerk, Groningen)

(16.11.2023) Aus Anlass des Gedenkens an das Erscheinen der ersten Gesangbücher vor 500 Jahren hat die Evangelisch-Lutherische Landeskirche in Bayern einen Liedwettbewerb ausgeschrieben. Gesucht werden Lieder, die sich für den Gemeindegesang eignen. Alle Musikstile sind willkommen.Inhaltlich soll sich ein eingereichtes Lied in eine der folgenden Kategorien einordnen lassen: I. Freiheit und Geborgenheit, II. Trost und Ermutigung, III. Lob und Dank, IV. Frieden, Gerechtigkeit, Schöpfung. Einsendeschluss ist der 31. Januar 2024. Alle Infos: www.mach-kirchenmusik.de/liedwettbewerb

(15.11.2023) Die Zusammensetzung des Publikums hat, wie australische Wissenschaftler herausgefunden haben, Einfluss auf die Art und Weise, wie männliche Chorsänger singen. Beim Thomanerchor Leipzig wurde festgestellt, dass die Bässe, als sie einen Choral und eine Fuge sangen, ihre Stimmstärke verstärkten, wenn gut sichtbar weibliche Teenager im Publikum saßen. Auch das Publikum nahm die Veränderungen wahr, wobei die Männer sie als neutral, die Mädchen und Frauen den Gesang jedoch als schöner und attraktiver charakterisierten. Alles Biologie, kennt man ja von den Vögeln … Nachzulesen in der Zeitschrift Biology Letters: https://royalsocietypublishing.org/journal/rsbl 

(13.11.2023) Die Mitgliederversammlung des Allgemeinen Cäcilienverbands für Deutschland e. V. (ACV) hat Msgr. Markus Bosbach (Foto: ACV) zu seinem neuen Präsidenten gewählt. Er tritt die Nachfolge von Judith Kunz an. Bosbach (* 1969) studierte katholische Theologie und Philosophie in Bonn und Rom. Nach seiner Priesterweihe 1995 im Kölner Dom und seiner Zeit als Kaplan wurde er 2002 Pfarrer in Essen-Kettwig. 2008 wechselte er als Pfarrer und Kreisdechant nach Mettmann. Ab 2012 leitete er die Seelsorgeabteilung im Erzbistum Köln. Von 2015 bis 2023 war er als Hauptabteilungsleiter und stellvertretender Generalvikar für die Entwicklung der Seelsorgebereiche und Kirchengemeinden verantwortlich. Auch die Position des Generalsekretärs wurde neu besetzt. Raphael Baader wurde vom Vorstand des ACV auf dieses Amt berufen. Der 27-Jährige absolvierte Studiengänge in Kulturmanagement, katholischer Kirchenmusik und Musikwissenschaft in Freiburg, Regensburg und Weimar. Zuletzt war er Geschäftsführer des Dachverbands der Studierenden der Musikwissenschaften.

(31.10.2023) Hans-Christoph Rademann (Foto: Holger Schneider) wird die Internationale Bachakademie Stuttgart für weitere fünf Jahre bis zum 31. Mai 2029 leiten. Schon vor Ablauf seines aktuellen Vertrages hat der Stiftungsvorstand ihm eine Vertragsverlängerung angeboten. Die Internationale Bachakademie Stuttgart hält mit ihrem Ensemble, der Gaechinger Cantorey, mit vielfältigen Konzertformaten und innovativer Musikvermittlung das Musikerbe Johann Sebastian Bachs und seiner Zeitgenossen lebendig. Rademann hat seit 2013 die Leitung der Bachakademie inne, die 1981 von Helmuth Rilling gegründet wurde. In den vergangenen gut zehn Jahren hat er die Gaechinger Cantorey in einen Klangkörper mit einer historisch informierten Aufführungspraxis transformiert und damit einen „Stuttgarter Bach-Stil“ geschaffen. In der Kulturvermittlung hat er durch die Jugendprojekte „BachBewegt!Tanz!“ und „BachBewegt!Singen!“ künstlerische Exzellenz mit gesellschaftlicher Breitenwirkung verbunden und Schülerinnen und Schüler aus allen Schularten in Tanz- und Sing-Projekte einbezogen.

(30.10.2023) Pater Robert Mehlhart OP ist zum neuen Präsidenten des Päpstlichen Instituts für Kirchenmusik (Pontificio Istituto di Musica Sacra, PIMS) in Rom ernannt worden. Er hat sein Amt als Leiter der vatikanischen Musikuniversität am 1. Oktober 2023 angetreten. An dem Institut studieren derzeit rund 200 Studenten aus 42 Nationen. Mehlhart (* 1982) sang bei den Regensburger Domspatzen, trat 2003 in den Dominikanerorden ein und wurde nach Studien in Wien und Oxford 2012 Kirchenmusiker und Seelsorger an der Theatinerkirche München. Seit 2018 lehrt er an der Hochschule für Musik und Theater München. Seit 2022 ist er Prior des Konvents der Dominikaner an der Theatinerkirche München. Er war bis 2022 der 2. Vizepräsident des Allgemeinen Cäcilien-Verbandes für Deutschland. (Foto: ACV)

(27.10.2023) Zur chor.com vom 26. bis 29. September 2024 in Hannover lädt der Deutsche Chorverband die Vokalmusikszene ein, um bei Workshops, Masterclasses, Konzerten und im Forum Begegnungen zu ermöglichen und die Entwicklung neuer Ideen zu entwickeln.  Die siebte Ausgabe der chor.com, die 2024 zum zweiten Mal unter der Künstlerischen Leitung von Stephan Doormann steht, wird einen besonderen Fokus auf „Auf- und Umbrüche – neue Perspektiven für die Chormusik“ legen. Als Dozenten und Ensembles werden unter anderem Anne Kohler, Lone Larsen, Howard Arman, Ludwig Böhme, Oliver Gies, Frieder Bernius, Jim Daus Hjernøe, María Guinand, Voces8, der schwedische Kammerchor VoNo, der Windsbacher Knabenchor, der Jazzchor Freiburg, Vivid Voices, der Mädchenchor Hannover, die ffortissibros und das Voktett Hannover erwartete. Die Veröffentlichung des Gesamtprogramms erfolgt im Mai 2024. Eine Anmeldung zum großen Branchentreff ist ab sofort möglich. Info: www.chor.com. (Foto: Rüdiger Schestak)

(25.10.2023) In der Bundesakademie für musikalische Jugendbildung Trossingen findet vom 16. bis 18. April 2024 innerhalb der modularen Weiterbildungsreihe „PR für Kirchenmusikerinnen und Kirchenmusiker“ ein Seminar zum Thema „(Gruppen-)psychologische Aspekte der Chorleitung“ statt. Ziel ist es, die Rolle und Haltung als Leitende zu reflektieren, die Wahrnehmung für das dynamische Geschehen in und mit der Gruppe zu schärfen sowie das eigene Handlungsrepertoire zu erweitern. Info/Anmeldung: www.bundesakademie-trossingen.de

(16.10.2023)  Der Internationale Heinrich-Schütz-Preis geht in diesem Jahr erstmals an zwei Ensembles. Mit der silbernen Ehrenmedaille, die jährlich im Rahmen des Heinrich Schütz Musikfestes verliehen wird, werden die von Roland Wilson gegründeten Originalklangensembles „Musica Fiata“ und „La Capella Ducale“ ausgezeichnet. Die Preisverleihung fand am 14. Oktober 2023 in Dresden statt. Mit dem Internationalen Heinrich-Schütz-Preis 2023 werden „Musica Fiata“ und „La Capella Ducale“ für ihre herausragenden jahrzehntelangen Verdienste um die Erschließung, Verbreitung und Rezeption der Werke des Sagittarius ausgezeichnet. Zuletzt erschienen bei cpo eine Einspielung des „Schwanengesanges“.

(1.10.2023) Bärenreiter-Verlag ist als Supplement der Schütz-Gesamtausgabe ein umfangreiches Verzeichnis der Werke von Heinrich Schütz (1585–1672) erschienen (Schütz-Werke-Verzeichnis (SWV). Große Ausgabe. Bearbeitet von Werner Breig. Heinrich Schütz: Neue Ausgabe sämtlicher Werke. Supplement. Bärenreiter-Verlag 2023. BVK02389. 396 Seiten. € 298,–). Ein solches Nachschlagewerk auf dem neuesten Stand der Forschung mit Incipits zu jedem Werk war seit Langem ein Desiderat. Der bekannte Schütz-Forscher Werner Breig hat dieses Werkverzeichnis nun fertiggestellt. Die Incipits – bei mehrteiligen Werken für jeden Teil eines Werks – machen jede Komposition des frühbarocken Komponisten eindeutig identifizierbar und lassen ihre Besetzung erkennen. Auch in den weiteren Angaben geht das neue Werkverzeichnis deutlich über die „Kleine Ausgabe“ von Werner Bittinger (1960) hinaus: Die „Große Ausgabe“ enthält Informationen zu Originaldruck/Quelle, erhaltenen Exemplaren, Anlage der Stimmbücher, vollständigem Text des Titelblatts, Textvorlagen, Werkgeschichte und Entstehungsanlass, Widmung, Ausgaben und Literatur – alles in übersichtlichem Layout. Die seit Jahrzehnten eingeführte Nummerierung bleibt erhalten, und die Anordnung erfolgt aufsteigend nach SWV-Nummern, so dass sich jedes Werk bequem nachschlagen lässt. – Weitere Informationen

(30.9.2023) Zum 500-jährigen Jubiläum evangelischer Gesangbücher haben Verband und Amt für Kirchenmusik in Württemberg im Strube Verlag (Preis: 22 Euro) einen Wochenkalender herausgegeben. Beginnend mit dem 1. Advent 2023 stellt er bis zum Altjahrsabend 2024 auf 60 Kalenderblättern in der Regel die beiden Wochenlieder vor. Der Kalender (jeweils aus zwei DIN A4 Seitenhälften, die sich zu einer DIN A3 Fläche) wird freitags umgeblättert und stellt eines der beiden Wochenlieder und ein weiteres, meist neueres Lied vor. Die Lieder selbst sind nicht mit abgedruckt.

(18.9.2023) Vom 31. Juli bis 2. August 2024 findet die Studientagung der Internationalen Arbeitsgemeinschaft für Hymnologie im tschechischen Kostelec nad Černými bei Prag statt. Thema ist: „Gesungener Glaube – Mehr als 500 Jahre gedruckte und lebendige Kirchenlieder. Das tschechische Gesangbuch 1501 und seine Nachfolger.” Konferenzsprachen sind deutsch und englisch. Info: iah-hymnologie.de/de/tagungen/iah-studientagungen/

(10.9.2023) Kilian Homburg (Bonn, Foto Mitte) hat den XVI. Internationalen Gottfried-Silbermann-Orgelwettbewerb gewonnen. Beim Finale am 9. September 2023 im Freiberger Dom siegte der 23-Jährige Student aus Leipzig vor Ryan Chan aus China (links) und Johannes Güdelhöfer (Deutschland, rechts). Neben Preisgeldern von insgesamt 14.000 Euro erhielten die Preisträger die Möglichkeit, Konzerte an Silbermann-Orgeln und weiteren berühmten historischen Instrumenten in ganz Deutschland und darüber hinaus zu geben. Das macht den Internationalen Gottfried-Silbermann-Orgelwettbewerb zu einer bedeutenden Institution der Nachwuchsförderung. (Foto: Gottfried-Silbermann-Gesellschaft)

(6.9.2023) Zum Gesangbuchjubiläum 2024 haben die EKD und midi, die Evangelische Arbeitsstelle für missionarische Kirchenentwicklung und diakonische Profilbildung, in Zusammanarbeit mit dem Michaeliskloster Hildesheim unter dem Titel „Da kann ich ein Lied von singen. Evergreens und Gassenhauer“ ein Mitmach-Konzert-Konzept  entwickelt, das in Gemeinden und Institutionen mit wenig Aufwand umgesetzt werden kann. (Projekt-)Chöre, Musikgruppen oder auch nur eine Kantorin bzw. ein Kantor üben mit Interessierten zwölf bis fünfzehn markante und exemplarische Kirchenlieder aus 500 Jahren Gesangbuchgeschichte ein, die durch bewegende Überleitungstexte zu einem Gesamtkunstwerk werden und die Menschen mit auf eine literarisch-musikalische Entdeckungsreise nehmen … und sie zum Mitsingen motivieren. Die Veranstalter bekommen neben einem Kampagnen-Design vor allem die Chornoten und das Manuskript der „Heiteren Reise durch das protestantische Liedschaffen“. Darüber hinaus kann das Konzept beliebig erweitert werden: mit Interviews, Einspielungen (Audio und Video), szenischen Elementen, Licht-Design-Konzepten, Kulissen und Kostümen, Got-tesdienstentwürfen, Medleys der schönsten Melodien, Give-Aways u. v. m. Das Projekt kann ab dem 10.11.2023 (Luthers Geburtstag) als Stream abgerufen werden. Der Link wird rechtzeitig unter www.ekd.de/Gesangbuch2024 bekanntgegeben. Kontakt: Fabian Vogt, fabian.vogt@mi-di.de, Tel.: 030 652 111 593.

(4.9.2023) In seiner 32. Ausgabe feiert das Festival Alte Musik Knechtsteden vom 16. bis 23. September 2023 die Musikerdynastie Bach rund um ihren wohl berühmtesten Sohn Johann Sebastian in und um die Klosterbasilika Knechtsteden (Dormagen/Rhein). Acht Konzerte stellen berühmte aber auch weniger bekannte Familienmitglieder vom 16. bis zum 19 Jahrhundert persönlich vor. Das Festival 2023 ist zugleich ein großes Finale für den Festivalgründer und Bach Medaillen-Träger Hermann Max (Foto: Martin Roos), der sich mit diesem höchst persönlichen Programm nach 32 Jahren künstlerischer Leitung von seinem Publikum verabschiedet 2024 zeichnet Dorothee Oberlinger als Artist in Residence mitverantwortlich für das Programm. – www.knechtsteden.com

(1.8.2023) Der Verband für christliche Popularmusik in Bayern hat ein Praxishandbuch „Popularmusik in Gottesdiesnt & Gemeinde“ herausgegeben. Es gibt konkrete Starthilfen und einen Überblick über die wichtigsten Themen bei der Beschäftigung mit dem Genre: Gründung eines popmusikalischen Ensembles, Rahmenbedingungen für die musikalische Praxis, Veranstaltungen planen, Ein kleines Technikbrevier, Finanzen, Qualität durch Fort- und Ausbildung, Fachliteratur, Ein kleiner Blick in Urheberrechte. Das 56-seitige Handbuch kann unter www.popularmusikverband.de angesehen werden, die gedruckte Version ist bei Übernahme der Versandkosten und gegen eine Schutzgebühr von 1 Euro erhältlich.

(18.7.2023) Die beiden Hauptpreise beim 32. St Albans International Organ Competition in St Albans (England), der an vier verschiedenen teils historischen Orgeln in St Albans und London durchgeführt wurde, sowie weitere Sonderpreise erhielten Studierende des Kirchenmusikalischen Instituts der Hochschule für Musik und Theater Leipzig aus der Orgelklasse von Martin Schmeding: 1. Preis und Goldmedaille Sunkyung Noh, 2. Preis: Julian Becker, Bach-Preis: Johannes Krahl. Beim gleichzeitig ausgetragnenen Orgelimprovisationswettbewerb hat Niklas Jahn (Foto) Absolvent in den Masterstudiengängen Kirchenmusik und Orgelimprovisation (Klasse von David Franke) sowie ab Wintersemester 2023/24 erster Student des neuen Studiengangs „Konzertexamen Orgelimprovisation“ an der Hochschule für Musik Freiburg den 1. Preis gewonnen, den er sich mit Samuel Gaskin aus den USA teilt. Die Wettbewerbe von St. Albans gehören zu den renommiertesten internationalen Veranstaltungen dieser Art.

(17.7.2023) Anlässlich seines fünften Todestages wurde die Internetseite des Kirchenmusikers und Komponisten Willibald Bezler (1942–2018) neu gestaltet und bestückt. Unter der Adresse willibaldbezler.de finden sich Ausschnitte aus Reden und Referaten, die sowohl seine kirchenmusikalischen und theologischen Haltungen als auch seine vielseitige Persönlichkeit und seinen Humor widerspiegeln. Viele Jahre lang war er vor allem durch seine sehr individuelle Art der Orgelimprovisation bekannt – hiervon zeugt eine kleine Auswahl an Klangeindrücken. Oft im Verborgenen, aber mit zunehmender Instensität, widmete er sich der Komposition: Zu den verlegten Werken finden sich Links, zahlreiche unveröffentliche Kompositionen wurden digitalisiert und stehen als Download zur freien Verfügung. Abgerundet wird die Website durch einige Impressionen seines bildnerischen Schaffens. (Foto: Ursula Maier)

(4.7.2023) Vom 18. bis 21. September 2024 findet der 10. Internationale Orgelwettbewerb um den Hermann-Schroeder-Preis statt, der für junge Organisten und Organistinnen bis zum 30. Lebensjahr ausgeschrieben wird. Der Wettbewerb ist dem Werk des Komponisten Hermann Schroeder (1904-1984, Foto) gewidmet. Veranstalter sind das „Mosel Musikfestival“ und die Hermann-Schroeder-Gesellschaft. Der Wettbewerb besteht aus einem virtuellen 1. Durchgang (Video-Einsendung), einem 2. Durchgang in der Abtei Himmerod/Eifel und einem öffentlichen Finalkonzert am 21. September 2024 in Trier. Die Jury besteht aus Mareile Krumbholz, KMD Martin Bambauer (Trier), Pascale Rouet (Frankreich), Domorganist Ruben Sturm (München). Anmeldeschluss ist der 1. Juli 2024. Info: www.hermann-schroeder.de