(5.6.2023) Sie siegreichen Kompositionen beim 10. Internationalen Orgel-Kompositions-Wettbewerb 2023 in Saarlouis-Lisdorf stehen fest. Zugelassen waren Kompositionen für Orgel und ein oder zwei beliebige Solo-Instrumente“: Den 1. Preis gewann Elias Praxmarer (* 1994) aus Mils in Österreich für seine Komposition „Moerae“ für Orgel, Violine und Violoncello. Der 2. Preis ging an „Bashü Gesang“ für Orgel, Violine und Schlagzeug von Andreas Seemer-Koeper (* 1958) und der 3. Preis an Wolfgang-Andreas Schultz (* 1948) für „Die mit Tränen säen….“ für Orgel und Trompete. Die Uraufführung der mit dem 1. Preis versehenen Komposition findet am 24. September 2023 in der Kirche St. Crispinus und Crispinianus Saarlouis-Lisdorf statt.
(2.6.2023) Anlässlich Max Regers 150. Geburtstag und der Fertigstellung der Klais-Orgel im Großen Saal der Hochschule für Musik Würzburg (Foto: Orgelbau Klais) veranstaltet die Hochschule eine Internationale Max-Reger-Orgelakademie unter Leitung von Christoph Bossert. Die Eröffnung findet am 10. September 2023 um 18 Uhr mit einem Orgelkonzert in der Wallfahrskirche Fährbrück durch Studierende aus Riga, Krakau, Budapest und Cluj Napoca statt. Eine mehrtägige Exkursion führt vom 11. bis 13. September zu historischen Orgeln. Vom 14. bis 16. September findet in der Hochschule ein Symposium zur Musikästhetik des Komponisten, zu Quellen zur Reger-Rezeption, zur Reger-Orgel und zu hermeneutischen Deutungsansätzen statt. Info/Anmeldung: www.hfm-wuerzburg.de/reger-akademie
(17.5.2023) Als „Brückenbauer“, als „Karajan der Barockmusik“ wurde er bezeichnet: Helmuth Rilling, der am 29. Mai seinen 90. Geburtstag feiert. 1954 gründete der Kirchenmusiker in einem kleinen Ort auf der Schwäbischen Alb die „Gächinger Kantorei“, die zu einem Mythos werden sollte und Konzerte unter Rillings Leitung auf der ganzen Welt gab. 1981 folgte mit der Gründung der Internationalen Bachakademie in Stuttgart eine Organisation, die für Rilling (Foto: Holger Schneider) und seine vielfältigen Aktivitäten eine Basis schuf, aber auch Kraftzentrum, Ideenschmiede, Konzertort, Fortbildungsstätte war. 2012 übergab der Musiker die Leitung der Bachakademie an seinen Nachfolger Hans-Christoph Rademann, blieb aber weiter aktiv. Bei Bärenreiter · Henschel erschien 2013 das Buch „Ein Leben mit Bach. Gespräche mit Hanspeter Krellmann“. Der schwäbische Weltstar erzählt darin von seinem musikalischen Leben mit Bach – und anderen Komponisten. Er gibt Einblicke in seine vielfältige Arbeit und vermittelt anschaulich und in lockerer Form seine Einsichten über Musik und die Faszination des Musizierens. – Eine ausführliche Würdigung folgt in MuK 4/2023.
(16.5.2023) Unter dem Motto „Mit Herzen, Mund und Händen“ findet vom 12. bis 14. Oktober 2023 in Berlin das von der Ev. Kirche von Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz veranstaltete Chorleitungssymposium statt. Es richtet sich an Chorleiterinnen und Chorleiter aller Berufsqualifikationen. Themen sind Pop, Gospel, Weltmusik und klassische Kirchenmusik, Probentechnik, Stilistik, Dirigieren, Reading Sessions, Stimmbildung, Körperarbeit, Body Percussion, Chormanagement, Öffentlichkeitsarbeit und psychologische wie gesellschaftliche Fragen. Dozenten und Dozentinnen: Susanna Lindmark (Piteå, Schweden), Kai-Uwe Jirka, Friederike Stahmer, Adrian Büttemeier, Ernst Buscagne, Alexander Lebek, Anne Michael, Stefan Weinzierl, Julia Hedtfeld, Volker Hedtfeld, Antje Ruhbaum, Michael Schütz, Olaf Trenn und Hilmar Gattwinkel (EKBO) u. a. Konzeption und Leitung liegen bei Günter Brick und Almut Stümke. Info/Anmeldung: www.kirchenmusik-ekbo.de/chorleitungssymposium
(15.5.2023) Unter dem Motto „Ab in den Chor!“ findet vom 11. bis zum 17. September 2023 bundesweit die Woche der offenen Chöre statt. Chöre in ganz Deutschland sind dazu eingeladen, ihre Proben in diesem Zeitraum für neue Sängerinnen und Sänger zu öffnen und damit Werbung für das eigene Ensemble zu machen. Um aufzuzeigen, wo in der Woche der offenen Chöre überall Schnupperproben angeboten werden, entsteht eine eigene Probenlandkarte. Ab sofort können sich hier alle Ensembles, die an der Aktion teilnehmen wollen, mit ihrem Termin eintragen. Für die aktive Werbung und Öffentlichkeitsarbeit der Chöre vor Ort stellt der Deutsche Chorverband (DCV) außerdem verschiedene Materialien und Hinweise rund um die Pressearbeit zur Verfügung. Info
(12.5.2023) Christian Bonath (* 1979 in Worms) ist seit dem 1. April neuer Kirchenmusikreferent des Bistums Dresden-Meißen. In seiner neuen Funktion steuert Bonath künftig neben seinen Aufgaben als Leiter der Kapellknaben und Domkapellmeister an der Kathedrale, die er seit September 2022 wahrnimmt, auch überregional die Kirchenmusik im Bistum konzeptionell, inhaltlich und strukturell. Er ist dabei Ansprechpartner aller Regionalkantoren und Kirchenmusikerinnen und -musiker. Zu seinen Aufgaben zählt es außerdem, die Qualifizierung Ehrenamtlicher im Bereich der Kirchenmusik und das Chorwesen zu fördern. Darüber hinaus wird er im musikalischen Bereich die Kontakte mit anderen Bistümern pflegen – vor allem im Osten Deutschlands – und in der Liturgiekommission des Bistums mitarbeiten. (Foto: Georg Storz)
(10.5.2023) Ingrid Kasper wird neue Landeskirchenmusikdirektorin der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland (EKM). Am 1. Oktober beginnt die 48-Jährige ihren Dienst als Nachfolgerin von LKMD Dietrich Ehrenwerth, der in den Ruhestand geht. Bei der EKM tritt sie eine halbe Stelle an, die andere halbe Stelle übernimmt sie beim Kirchenkreis Erfurt, unter anderem als Leiterin von Augustiner-Kantorei und Andreas-Kammerorchester. Ingrid Kasper wurde am 24. März 1974 in Fürth (Bayern) geboren. Sie studierte Evangelische Kirchenmusik sowie Chordirigieren an der Hochschule für Musik und Theater München. Sie gründete einen Kammerchor, war Assistentin in der Leitung des Münchener Bach-Chors sowie Dirigentin des Kauferinger Motettenchores und des zugehörigen Kammerorchesters. Von 1999 bis 2002 übernahm sie die Künstlerische Leitung des Kammerchores Nürnberg. Seit 2000 ist sie Dekanatskantorin an der St. Stephanskirche in Bamberg mit Leitung der Kantorei St. Stephan, der Oratorienkonzerte mit den Bamberger Symphonikern und Gründung des Kinderchores und Gospelchores St. Stephan. Ingrid Kasper wurde mit mehreren Preisen geehrt. (Foto: Kohler)
(9.5.2023) Der Carus-Verlag lädt zum 8. Stuttgarter Choratelier ein. Vom 1. bis 3. November 2023 erwartet Chorleiterinnen und Chorleiter am Verlagssitz in Leinfelden-Echterdingen ein thematisch breit gefächertes Workshop-Programm mit ausgewiesenen Expertinnen und Experten der Chormusikszene: Howard Arman, Tobias Brommann, Christiane Hrasky, Denis Rouger und Holger Speck. Thematisch bieten die drei Tage Inspiration fürs Repertoire – es geht z. B. um chorsinfonische Meisterwerke berühmter Opernkomponisten, eine neue Rekonstruktion von Mozarts Requiem-Fragment sowie Chorrepertoire der französischen Klangimpressionisten des 19. und 20. Jahrhunderts – sowie praktische Anleitungen zur Gestaltung einer erfolgreichen Chorprobe. Die Anmeldung ist ab sofort über www.carus-verlag.com/choratelier möglich.
(2.5.2023) Christian Otto wird neuer Kantor am Magdeburger Dom. Der 40-Jährige tritt am 1. Dezember 2023 die Nachfolge von KMD Barry Jordan an, der in den Ruhestand geht. Christian Otto wirkt derzeit noch als hauptamtlicher Kirchenmusiker im Leipziger Kirchenbezirk und verantwortet ein vielgestaltiges Musikleben mit Kinder- und Erwachsenenchören und einer Konzertreihe. Otto wurde im Jahr 1983 in Karl-Marx-Stadt (heute Chemnitz) geboren, er erhielt ersten Orgelunterricht bei Andreas Buschnakowski und eine pianistische Grundausbildung am Robert-Schumann-Konservatorium Zwickau. Seine Studien in Orgel und Kirchenmusik nahm er an der Hochschule für Musik und Theater „Felix Mendelssohn Bartholdy“ Leipzig sowie der Hochschule für Musik „Franz Liszt“ Weimar auf. Domkantor Barry Jordan wird sich am 25. November 2023 mit der Aufführung des Oratoriums „Messiah“ von Georg Friedrich Händel als Kantor am Magdeburger Dom aus seinem Amt verabschieden.
(30.4.2023) Unter der ungewöhnlichen Fragestellung „Welche Kirche braucht die Musik?“ hat der Allgemeine Cäcilienverband (ACV) zehn Persönlichkeiten aus Politik, Kirche und Kirchenmusik (Stefan Klöckner, Christian Wulff, Judith Kunz, Ulrike Liedtke, Walter Hirt, Benjamin Strasser, Hans-Albert Courtial, Helmut Kaltenhauser, Notker Wolf und Michael Hoppe) gebeten, ihre Gedanken zu äußern. Die Antworten eröffnen einen bisher nicht geführten Diskurs, der Denk- und Sichtweisen aufbrechen und der Musik in der Kirche eine neue Stimme geben soll. Vereint sind die zehn Beiträge in einem von Marius Schwemmer und Joachim Werz herausgegebenen Band, der beim Verlag Schnell & Steiner für 10 Euro erhältlich ist.
(25.4.2023) Thomas Daniel Schlee wird der Kirchenmusikpreis 2023 der Stadt Saarlouis verliehen. Damit ehrt die Stadt den international renommierten Wiener Komponisten und sein Engagement für Saarlouis. Mit seiner sechssätzigen Komposition „Bild und Gleichnis – Sechs Betrachtungen der Heilsgeschichte“ für Orgel op. 92 hat er den bedeutenden Fensterzyklus des Saarbrücker Künstlers Ernst Alt in der Pfarrkirche St. Ludwig Saarlouis in geistliche Musik überführt. Anlass war das 50-jährige Bestehen des Kirchenbaus von Gottfried Böhm – die Uraufführung von Schlees Auftragskomposition erfolgte im Mai 2022 am Ort der musikalischen Würdigung durch die Organisten Damiano Peretti, Joachim Neugard und Armin Lamar. die Preisverleihung erfolgt am 24. September 2023.
(14.4.2023) Seit dem 1. Januar 2023 ist David Schollmeyer (* 1971), Kantor an der Vereinigten Protestantischen Gemeinde zur Bürgermeister-Smidt-Gedächtniskirche in Bremerhaven, Landeskirchenmusikdirektor der Bremischen Evangelischen Kirche. Er folgt auf Tobias Gravenhorst, der zum 31. Dezember 2022 aus dem Amt ausgeschieden ist, um sich wieder ausschließlich seinen Aufgaben als Domkantor widmen zu können. Schollmeyer studierte ab 1991 an der Ev. Hochschule für Kirchenmusik in Halle (Saale) und legte dort 1996 das A-Examen und 1998 bei Gundel Zieschang (Leipzig) die Künstlerische Reifeprüfung im Hauptfach Orgel ab. Schwerpunkt seines Repertoires ist die französische Spätromantik, u. a. die Gesamtwerke von Louis Vierne und Maurice Duruflé. 2020 erschien als Ersteinspielung bei MDG seine Orgel-Jazz-CD „Bill Evans On The Organ“, die für den Preis der deutschen Schallplattenkritik nominiert war.
(7.4.2023) Dem Werk „Breath of God“ des in Kärnten lebenden Komponisten Alexander Lederer hat die Jury des Festivals Europäische Kirchenmusik Schwäbisch Gmünd den 1. Preis des 16. Internationalen Kompositionswettbewerbs Zeitgenössische Geistliche Musik zugesprochen. Zum Festivalthema 2023 „Das Wunderbare“ sollte eine Komposition für vierstimmigen Knabenchor a cappella geschaffen werden, welche die Verse von Edward Estlin Cummings „when god decided to invent“ vertont. Lederer (* 1991) reichte mit „Breath of God“ ein Werk für vierstimmigen Atemchor und Gregorianische Improvisation ein. Damit stellte er den bei Cummings beschriebenen „großen Atem Gottes“ inhaltlich und klanglich ins Zentrum seiner Komposition. Die notierten Vorgaben für den Atemchor und gregorianische Improvisation für Solostimme und Chorgruppe definieren und charakterisieren das Werk einerseits eindeutig, lassen aber andererseits auch bewusst Gestaltungsspielraum für die Interpreten offen. Eingereicht wurden 68 Kompositionen aus ganz Europa, Brasilien, Japan und Südkorea.„Breath of God“ wird am 14. Juli 2023 im ökumenischen Eröffnungsgottesdienst des Festivals im Heilig-Kreuz-Münster Schwäbisch Gmünd uraufgeführt werden.
(6.4.2023) Martin Riccabona wurde zum Sommersemester 2023 als Nachfolger von Matthias Neumann auf eine Orgelprofessur mit dem Schwerpunkt Literaturspiel an die Hochschule für evangelische Kirchenmusik Bayreuth berufen. Riccabona studierte in Linz, München, Hamburg und Wien bei Brett Leighton, Jörg Halubek, Wolfgang Zerer, Pieter van Dijk, Bernhard Haas, Bernadetta Sunavska, Erich Traxler und Augusta Campagne und schloss ausnahmslos mit Bestnoten ab. Als Solist, Ensemblepartner und Continuospieler konzertiert er in ganz Europa, insbesondere auf bedeutenden historischen Orgeln. Wettbewerbserfolge errang er in Brixen, Alkmaar und Innsbruck und wurde nach dem Gewinn des Grand Prix d’Echo 2014 in Freiberg mit dem Titel „Young Echo Organist of the Year 2015“ ausgezeichnet. Lehrerfahrung sammelte er in Linz und München.
(4.4.2023) Zum 300-jährigen Jubiläum der Stumm-Orgel in der evangelischen Kirche von Rhaunen (Hunsrück) veranstaltet der Stumm-Orgelverein Rhaunen/Sulzbach e. V. vom 18. bis 23. September 2023 seine 1. Stumm-Orgel-Akademie mit vier Dozenten: Johannes Geffert, Martin Bambauer, Joachim Schreiber und Josef Still. – Info/Anmeldung über www.stumm-orgelverein.de
(22.3.2023) „VISION.BACH – Mit Bach das Leben begreifen“ heißt das große Kantatenprojekt der Internationalen Bachakademie Stuttgart. Von 14. Mai 2023 bis 31. Mai 2024 wird die Gaechinger Cantorey unter Leitung von Hans-Christoph Rademann (Foto: Holger Schneider) den ersten Leipziger Kantatenjahrgang Johann Sebastian Bachs vollständig aufführen, in der ursprünglichen Reihenfolge und genau 300 Jahre nach dessen Entstehung. Bei 23 Konzerten erklingen die sechzig Kantaten in Kirchen und Konzertsälen der Region Stuttgart sowie auf prominenten Festivals. Die Solopartien übernehmen unter anderem Dorothee Mields, Marie Henriette Reinhold, Alex Potter, Benedikt Kristjánsson und Matthias Winckhler. Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens befragen in den Konzerten die Kantatentexte auf ihre Aktualität. Einspielungen aller Konzerte werden bei hänssler CLASSIC erscheinen. – Info
(6.3.2023) Beim 23. Orgelwettbewerb um den Bachpreis Wiesbaden wurden die folgenden Preise vergeben: 1. Preis (Bachpreis der Landeshauptstadt Wiesbaden): Aleksanteri Wallius (Turku/Finnland), 2. Preis: Ismaele Gatti (Como/Italien), 3. Preis und Publikumspreis: Alexander de Bie (Amsterdam). Die Jury setzte sich aus Daniel Beckmann (Mainz), Henry Fairs (Berlin), Margareta Hürholz, (Köln) und Tobias Lindner (Basel) zusammen. Der 24. Orgelwettbewerb wird vom 11. bis 13. Januar 2024 stattfinden. – Informationen: www.bach-wiesbaden.de (Foto: 1. Reihe: Ismaele Gatti, Aleksanteri Wallius und Alexander de Bie vor Jury und Veranstaltern)
(4.3.2023) Die nicht mehr benötigten Pfeifen der abgebauten Orgel in der Wallfahrtsbasilika Sieben Schmerzen Mariae am Pöstlingberg in Linz haben eine ungewöhnliche Wiederverwendung gefunden. In der Installation „Oh Lord, Don’t Let Them Drop That Atomic Bomb on Me“ der Künstlerin Valie Export, die vom 3. März bis zum 10. April im Kunsthaus Bregenz gezeigt wurde, hängen sie wie Tropfsteine herab, andere werfen schlanke, spitze Schatten auf die gläsernen Wände. Auch kleinere Pfeifen aus Blei sind zu sehen. An einer Wand reihen sich hölzerne Blöcke zu einem monumentalen Relief, das an die Arte Povera der 1960er und -70er Jahre erinnert. In der Figur der Maria sieht Valie Export das auf dem vereinfachenden Dualismus von „gut“ und „böse“ basierende Frauenbild der Religionen verdeutlicht: Die Frau wird entweder als Ideal (Maria Muttergottes) verehrt oder als Sünderin (Maria Magdalena) geächtet. Aus den ausrangierten Pfeifen stellt sie eine „Tonskulptur“ zusammen: eine Komposition aus Hör- und Sichtbarem, eigens erdacht für den imposanten Raum des Kunsthauses. – www-kunsthaus-bregenz.at
(28.2.2023) Der Brahms-Preis 2023 der Brahms-Gesellschaft Schleswig-Holstein geht an Friederike Woebcken und den Madrigalchor Kiel. Die auch international sehr angesehene Chorleiterin (Foto: Christina Kuhaupt) dirigiert den Madrigalchor Kiel seit dem Gründungsjahr 1990. Mit ihren großen künstlerischen Qualitäten und dank kontinuierlicher Arbeit hat sie das Ensemble zu einem hochklassigen Exponenten der Chorszene geformt. Die Verleihung des Preises wird am 25. November 2023 in der St. Bartholomäus-Kirche Wesselburen im Rahmen eines Konzerts mit dem Deutschen Requiem von Johannes Brahms in einer Fassung für großen Kammerchor und Klavier stattfinden.
(20.2.2023) Ulf Wellner (* 1977) übernimmt als Nachfolger von Joachim Vogelsänger, der sich im November von seinem Amt verabschiedet, die Kirchenmusikerstelle an St. Johannis zu Lüneburg. Er studierte Kirchenmusik in Leipzig und Antwerpen. Nach dem A-Examen war er Assistent des Leipziger Nikolaikantors und des Leipziger Universitätsmusikdirektors, 2004/2005 selbst amtierender Universitätsmusikdirektor. von 2009 bis 2013 wirkte Wellner als Jacobikantor in Lübeck. Seit 2013 ist er als Martinikantor in Minden tätig und seit 2015 auch als Dozent für Musikgeschichte an der Hochschule für Kirchenmusik in Herford. Schwerpunkte seiner Arbeit und seines Interesses liegen auf dem Norddeutschen Barock und Johann Sebastian Bach. Als Organist und Dirigent gastiert er im In- und Ausland. Eine enge Zusammenarbeit verbindet ihn mit dem Ensemble „Canto armonico“ in Boston. (Foto: Heiko Preller)
(3.2.2023) Ludger Lohmann erhält den diesjährigen Preis der Europäischen Kirchenmusik. Die Stadt Schwäbisch Gmünd ehrt damit den Organisten und Hochschullehrer für sein wegweisendes Wirken. Seine wissenschaftlichen Erkenntnisse inspirierten über Jahrzehnte Studierende ebenso wie die Fachwelt, in der Lohmann insbesondere als Spezialist für Alte Musik und romantische Orgelliteratur gilt. Oberbürgermeister Richard Arnold wird Lohmann den Preis beim 35. Festival Europäische Kirchenmusik Schwäbisch Gmünd übergeben. (Photo: palmer project)
(1.2.2023) Frank Markowitsch wird im März 2023 die künstlerische Leitung des Freiburger Bachchors übernehmen. Er ist Nachfolger von Hannes Reich, der den Bachchor 2016 im März 2016 übernommen hatte. Markowitsch ist Dirigent und Professor für Chor- und Orchesterleitung an der Hochschule für Musik Freiburg. Um seine musikalischen Ideen umzusetzen, gründete er mit der Vokalakademie Berlin, den Prometheus Ensembles Berlin und Freiburg sowie dem EuropaChor Berlin mehrere professionelle und semiprofessionelle Ensembles. Er ist Mitinitiator des Vokalfestes Chor@Berlin und regelmäßiger Gast auf internationalen Festivals. Für Dirigenten wie René Jacobs, Kurt Masur, Seiji Ozawa, Ton Koopman, Thomas Hengelbrock, Marc Minkowski, Ingo Metzmacher, Enoch zu Guttenberg und Jérémie Rhorer bereitete er Chöre vor.
(25.1.2023) Bereits seit dem Wintersemester 2022/23 ist Florian Maierl als Nachfolger von Roland Börger Professor für Chorleitung an der Hochschule für Musik und Theater „Felix Mendelssohn Bartholdy“ in Leipzig. Maierl studierte katholische Kirchenmusik sowie Gesangspädagogik und Sologesang an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien, 2008 folgten Studien an der Sibelius Akademie in Helsinki. Lehrtätigkeiten führten ihn zunächst an das Diözesankonservatorium für Kirchenmusik der Erzdiözese Wien und als Lehrbeauftragten für Dirigieren an die Universität Mozarteum Salzburg. 2020 folgte er dem Ruf auf eine Professur für Chorleitung am Institut für Orgel, Orgelforschung und Kirchenmusik in Wien. Florian Maierl ist Gründer und Leiter mehrerer preisgekrönter Ensembles wie des gemischten Chors „coro siamo“ und des auf Alte Musik spezialisierten Ensembles „Chroma“. Er ist zudem als Komponist tätig.
(24.1.2023) Zum neuen Rektor der westfälischen Hochschule für Kirchenmusik hat die Kirchenleitung der Evangelischen Kirche von Westfalen den Kirchenmusiker und Liturgiewissenschaftler Jochen Kaiser berufen. Derzeit gestaltet er die kirchenmusikalische Arbeit in der Reformierten Kirche im Kanton Zürich und hat einen Lehrauftrag an der Zürcher Hochschule der Künste. Der künftige Rektor studierte in Dresden, Heidelberg, Leipzig und Greifswald, wo er seine Promotion über „Religiöses Leben durch Gottesdienstliche Musik“ ablegte. Berufliche Aufgaben führten Jochen Kaiser unter anderem nach Marburg, Erlangen und Leipzig, bevor er Anfang 2017 nach Zürich wechselte. Dort ist er in der dortigen Landeskirche für Musik und Gemeindeentwicklung zuständig. Als Rektor wird Kaiser sich insbesondere der Aufgabe widmen, die beiden Hochschulstandorte in Herford (klassische Kirchenmusik) und in Witten (Popularmusik) zusammenzuführen. Beide Standorte werden in einer neu entstehenden gemeinsamen Hochschule in Bochum zusammenfließen.
(23.1.2023) Der Stuttgarter Chorleiter, Komponist, Musikwissenschaftler und Rundfunkredakteur Clytus Gottwald ist am 18. Januar 2023 im Alter von 97 Jahren verstorben. Gottwald gründete 1960 die „Schola Cantorum Stuttgart“ – ein 16- bis 18-stimmiges professionelles Vokalensemble, das bis zu seiner Auflösung 1990 über 80 Ur- und Erstaufführungen auf Festivals im In- und Ausland zur Aufführung brachte. Pierre Boulez, Mauricio Kagel, Dieter Schnebel, Helmut Lachenmann, Krzysztof Penderecki, György Ligeti, Heinz Holliger und viele weitere Komponisten schrieben für diese Formation. Clytus Gottwald war neben der Chorpraxis auch als Komponist tätig. Seine Verdienste für die zeitgenössische Vokalmusik sind bis heute von besonderer Bedeutung: Er bearbeitete Werke der Spätromantik und des Impressionismus, die eine neue, ebenso anspruchsvolle wie sinnliche Qualität boten. Seine über hundert innovativen polyphonen Bearbeitungen, darunter die wegweisende Transkription von Gustav Mahlers Rückert-Lied „Ich bin der Welt abhanden gekommen“ (1985), sind legendär und gehören zum festen Repertoire vieler professioneller Konzertchöre. Clytus Gottwald wurde am 20. November 1925 im schlesischen Bad Salzbrunn geboren. Nach der Kriegsgefangenschaft studierte er Gesang und Chorleitung, später Evangelische Theologie, Soziologie und Musikwissenschaft in Tübingen und Frankfurt, wo er 1961 promovierte. Zwischen 1958 und 1970 war Gottwald Kantor an der Paulus-Kirche in Stuttgart. Von 1967 bis 1988 war er als Redakteur für Neue Musik beim damaligen Süddeutschen Rundfunk (SDR) in Stuttgart tätig. (Foto: Hartmut Hientzsch)
(23.1.2023) Die Hochschule für Kirchenmusik Herford bietet jungen Menschen zweimal im Jahr die Möglichkeit, während eines knapp viertägigen Ferienkurses das Studium und den Beruf des Kirchenmusikers kennenzulernen. Der nächste Kurs findet vom 12. bis 15. April 2023 statt. Die Kursteilnehmerinnen und -teilnehmer werden von einem Dozententeam der Hochschule unterrichtet und begleitet. Sie erhalten zwei Einheiten Einzelunterricht in den Fächern Orgelliteraturspiel, Liturgisches Orgelspiel, Klavier und Gesang. Darüber hinaus findet Gruppenunterricht in Chorleitung, Tonsatz, Gehörbildung, Popularmusik, Musikgeschichte, Sprecherziehung und Orgelkunde statt. Ebenso haben die Teilnehmer Gelegenheit, Einblicke in Hochschulchor, Bläserchorleitung und Kammermusik zu bekommen. Info/Anmeldung: www.hochschule-kirchenmusik.de
(16.1.2023) Anlässlich des 35. Festivals Europäische Kirchenmusik Schwäbisch Gmünd (14. Juli bis 6. August 2023), das unter dem Motto „Das Wunderbare“ steht, laden drei Ausschreibungen zur aktiven Teilnahme ein:
Kompositionswettbewerb – Zum Thema „Das Wunderbare“ ist eine Komposition für Knabenchor a cappella (SATB) nach vorgegebenen Versen von Edward Estlin Cummings gefragt. Einsendeschluss ist der 1. März 2023 (Poststempel). Das von der Jury prämierte Werk wird von den Rottenburger Domsingknaben beim Festival-Eröffnungsgottesdienst am 14. Juli 2023 uraufgeführt.
Wettbewerb für Orgelimprovisation (29./30.7.2023). Juroren sind Sietze de Vries (Groningen), Vincent Dubois (Paris) und Stephan Beck (Schwäbisch Gmünd). Anmeldeschluss ist der 28.4.2023.
Meisterkurs Chordirigieren – Am 31. Juli und 1. August 2023 leitet die international profilierte, visionäre Dirigentin Lone Larsen (Foto: Ulrika Malm) einen zweitägigen Meisterkurs Chordirigieren. Der Kurs richtet sich an erfahrene Dirigierende sowie fortgeschrittene Studierende im Fach Chorleitung und widmet sich verschiedenen Aspekten einer innovativen wie professionellen Chorarbeit: Inspiration, Interpretation, Improvisation, Choreografie und Co-Creation. Als Chor steht das professionelle Vokalensemble VoNo aus Stockholm zur Verfügung. Zugelassen werden maximal 12 aktiv Dirigierende. Bewerbungsschluss ist der 21. April 2023. – Alle Infos: www.kirchenmusik-festival.de / kulturbuero@schwaebisch-gmuend.de
(2.1.2023) Der Deutsche Evangelische Kirchentag, der vom 7. bis 11. Juni 2023 unter der Losung „Jetzt ist die Zeit“ in Nürnberg stattfinden wird, sucht Chöre für das musikalische Rahmenprogramm. Auftrittsmöglichkeiten gibt es unter freiem Himmel, in Gottesdiensten oder Konzerten in diakonischen Einrichtungen. Interessenten können sich bis zum 15. Februar 2023 melden – www.kirchentag.de
(20.12.2022) Im Frühjahr 2021 zeigte die damals erstmalig durchgeführte ChoCo-Studie (Chormusik in Coronazeiten), dass Chöre in Deutschland, Österreich und der Schweiz unter der Pandemie nachweislich gelitten haben. Im zweiten Jahr der Pandemie hat sich die Situation der Chöre durch die wissenschaftlichen Informationen über Aerosol-Ausbreitung, durch verfeinerte Sicherheitskonzepte und durch die Verfügbarkeit von Impfungen verändert, weshalb Singen in Gruppen nicht mehr großräumig verboten wurde. Trotzdem war auch das zweite Pandemiejahr von Einschränkungen geprägt, so dass sich die Frage stellt, ob die im Frühjahr 2021 festgestellten Probleme in Bezug auf die Mitgliederzahl, die empfundene musikalische Qualität und die Finanzierung 2022 fortbestehen. Daher wurde im März 2022 die Befragung wiederholt, um herauszufinden, wo die Chöre im deutschsprachigen Raum ein Jahr später stehen, auch diesmal im Rahmen einer Online-Umfrage mit 56 Fragen. Eine erweiterte Darstellung findet sich in der Online-Ausgabe der „Neuen Musikzeitung" (www.nmz.de/choco).
(15.12.2022) 1524 erschien in Nürnberg die Liedersammlung „Etlich Cristlich lider / Lobgesang und Psalm“, das sog. Achtliederbuch. Sie gilt als Ausgangspunkt für die Entstehung des Evangelischen Gesangbuchs. 2024 feiert die EKD dieses Ereignis mit einem umfangreichen Programm. Drei Fenster sollen geöffnet werden: ein Hörfenster, das in einem deutschlandweiten Mitmach- und Konzertprogramm geistliche Musik in großer Vielfalt erleben lässt; ein Zukunftsfenster mit einem Kreativwettbewerb für neue Formate geistlicher Musik; und ein Identitätsfenster, das den Blick auf die 500-jährige Geschichte des Gesangbuchs lenkt. Als Auftakt des Jubiläums findet vom 23. bis 24. März 2023 unter dem Titel „Musik – Theologie – Kulturgeschichte” eine internationale und interdisziplinäre Tagung in Nürnberg statt: Fachwissenschaftlerinnen und Fachwissenschaftler werden aus historischer, theologischer, musik- und kulturgeschichtlicher Perspektive die facettenreiche Geschichte und Gestalt des Gesangbuchs vorstellen. Abschließend sollen Perspektiven für Gestalt und Verwendung eines künftigen Gesangbuchs diskutiert werden. Info
(15.12.2022) Vom 23. bis 26. Februar 2023 findet im Nordkolleg Rendsburg ein Meisterkurs Chorleitung mit dem Madrigalchor Kiel und Friederike Woebcken (Foto). Der viertägige Kurs richtet sich an Musikstudierende mit Hauptfach Chorleitung sowie an junge Kantoren und fortgeschrittene Chorleiterinnen. Er bietet die Gelegenheit, an einem anspruchsvollen A-cappella-Repertoire. Dirigiertechnische und stimmbildnerische Aspekte sowie Interpretation und Probenmethodik sind Gegenstand des Unterrichts. Die ersten Unterrichtseinheiten finden mit Korrepetition statt, bevor am Freitagabend der Chor dazustößt. En Abschlusskonzert findet in der Christkirche Rendsburg statt. Info: www.madrigalchor-kiel.de & www.nordkolleg.de
(23.11.2022) Auf der Mitgliederversammlung des Allgemeinen Cäcilienverbands für Deutschland (ACV) im November in Leipzig wurde ein neuer Vorstand gewählt. Erstmals seit der Gründung im Jahr 1868 steht mit Judith Kunz, Domchordirektorin am Hohen Dom zu Limburg (Foto: Matthias Eimer), eine Frau an der Spitze des bundesweit agierenden Verbandes für katholische Kirchenmusik. 1. Vizepräsident ist Richard Mailänder (Erzdiözesankirchenmusikdirektor Köln), 2. Vizepräsident Stephan Rommelspacher (Propsteikantor Leipzig), Schatzmeister Lutz Brenner (Diözesankirchenmusikdirektor Mainz). Joachim Werz wurde als Generalsekretär durch den Vorstand bestellt und einstimmig durch die Mitgliederversammlung bestätigt.
(22.11.2022) Johannes Eccard (1553–1611), Lasso-Schüler und Hofkapellmeister in Königsberg, ist heute fast nur noch dem Namen nach bekannt, seine Vokalwerke vergessen. Beim Verlag Klaus-Jürgen Kamprad ist nun, erarbeitet von Martin Fichter, ein „Verzeichnis der vollständig erhaltenen Werke“ Eccards erschienen (238 Seiten, Euro 49,80). Aus den weit verstreuten Originaldrucken konnten nach Kriegsverlusten über 200 Kompositionen erfasst werden. Sie sind mit Quellenangabe und in ihren Incipits vorgestellt, hinzu kommen biographische und historische Anmerkungen. Das Verzeichnis umfasst die fünfstimmigen „Geistlichen Lieder auf den Choral“, deren liedhafte und zugleich polyphon-motettische Komposition gerühmt wurde, lateinische liturgische Sätze, darunter eine Messe, lateinische Oden, weltliche Liedsammlungen, die Preußischen Festlieder und eine Vielzahl von Gelegenheitsmusiken, vom schlichten Lied bis zur Staatsmotette.
(21.11.2022) Die Interreligiöse Arbeitsstelle INTR°A hat ihren diesjährigen Projektpreis für Komplementarität der Religionen an das Interreligiöse Musikfestival „Musica Sacra International“ Marktoberdorf verliehen. Die Jury gelangte zu der Überzeugung, dass das Festival bereits über lange Jahre einen wertvollen Beitrag zum Frieden geleistet hat. Die Interreligiöse Arbeitsstelle INTR°A in Schwerte wurde Anfang der 1990er-Jahre von Pionieren des interreligiösen Dialogs und interreligiöser Theologie und Pädagogik begründet. Sie widmet sich seitdem auf Tagungen, in Veröffentlichungen und durch anderen Aktivitäten der Förderung eines interreligiösen Dialogs auf Augenhöhe. (Foto: Bertram Maria Keller/MODfestivals)
(9.11.2022) Mit dem Forschungsportal BACH. Innovative Dokumentation der Lebens- und Wirkungsgeschichte der Musikerfamilie Bach von den Anfängen bis 1810. Feldforschung – Online-Edition – Digitales Archiv“ wurde von der Gemeinsamen Wissenschaftskonferenz (GWK) von Bund und Ländern ein Projekt bewilligt, das in einem Zeitraum von 25 Jahren erstmals sämtliche verfügbare archivalische Quellen zur gesamten Musikerfamilie Bach digital erschließt und öffentlich zugänglich machen wird. Das Projekt der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig mit Sitz am Bach-Archiv Leipzig ist Teil des Akademienprogramms. Erstmals in der Geschichte der Bach-Forschung werden ab Januar 2023 auf dem Portal die in Bibliotheken, Archiven und Privatbesitz verstreut überlieferten Materialien – Briefe, Anstellungsurkunden, Besoldungsvermerke, Diskussionen mit Zeitgenossen u. a. – in ihrer Gesamtheit zusammengetragen, digital erfasst, nach wissenschaftlichen Gesichtspunkten erschlossen, kommentiert und digital bereitgestellt. – www.saw-leipzig.de / www.bach-leipzig.de
(8.11.2022) Christian Wulff bleibt für weitere vier Jahre Präsident des Deutschen Chorverbands (DCV). Der ehemalige Bundespräsident wurde am 5. November 2022 in Braunschweig von der Mitgliederversammlung des DCV einstimmig wieder an die Spitze des Verbandes gewählt. Wulff (Foto: Rüdiger Schestak) hatte das Amt im Jahr 2018 vom ehemaligen Bremer Bürgermeister Henning Scherf übernommen. Seither setzt er sich als Präsident mit dem Deutschen Chorverband dafür ein, dass die Amateurchorszene größere öffentliche und kulturpolitische Aufmerksamkeit sowie finanzielle Unterstützung erfährt. Unter dem Dach des Deutschen Chorverbands sind die Deutsche Chorjugend und 20 Mitgliedsverbände mit aktuell 750.000 singenden und fördernden Mitgliedern in rund 13.000 Chören organisiert.
(9.10.2022) Vom 4. bis 8. Oktober 2022 fand der 16. Internationale Cesar-Franck-Wettbewerb an der Willibrordus-Orgel in der St.-Bavo-Basilika und Kathedrale in Haarlem (Niederlande) statt. Die zehn Kandidaten, die für die erste Vorrunde ausgewählt wurden, stammen aus sieben Nationalitäten. Wegen des 200. Geburtstags des Komponisten, dem dieser Wettbewerb gewidmet ist, bestand das Repertoire in diesem Jahr ausschließlich aus Werken von César Franck. Die Jury, bestehend aus Michel Bouvard (F), Petra Veenswijk (NL) und Étienne Walhain (B), vergab den ersten Preis an Rik Melissant (Niederlande, Foto links), den zweiten Preis an Leendert Verduijn (Niederlande, rechts) und den dritten Preis an Hina Ikawa (Japan, 2. v. r.). Darüber hinaus wurden alle Preisträger eingeladen, in den nächsten Jahren ein Konzert auf der Willibrordus-Orgel zu geben.
(8.10.2022) Im Jahr 2023 beginnt ein neuer Durchgang der Münsterschwarzacher Choralkurse. In drei aufeinanderfolgenden Einheiten von je einer knappen Woche (Mo.–Fr.) im Sommer der Jahre 2023 bis 2025 wird eine fundierte Einführung in Geschichte, Theorie und Praxis des Gregorianischen Chorals angeboten. Der erste Kurs findet vom 17. bis 21. Juli 2023 statt. Ein besonderer Akzent liegt auf der Praxis (Singen und – ab 2024 – Grundlegendes zum Dirigieren von Choralscholen) sowie der theologischen/spirituellen Verortung der gregorianischen Gesänge. Das Angebot wendet sich besonders an Kirchenmusiker und -musikerinnen, Lehrkräfte für Musik an Schulen und Musikschulen, Leiter und Sänger in Choralscholen, Studierende der Kirchenmusik, der Theologie und der Musikwissenschaft und alle Interessierten. Vorkenntnisse sind nicht erforderlich. Info/Anmeldung bei KMD Prof. Dr. Stefan Klöckner, kloeckner@folkwang-uni.de.
(4.10.2022) Der 6. Internationale Buxtehude-Orgelwettbewerb, den die Musikhochschule Lübeck (MHL) und die Hochschule für Musik und Theater Hamburg vom 24. bis zum 30. September in Lübeck, Hamburg und Mölln veranstaltet haben, ist entschieden. Den ersten Preis erspielte sich Sunkyung Noh aus Südkorea (Foto: Lutz Rößler). Die 28-Jährige studierte Orgel in Seoul und in Hamburg bei Wolfgang Zerer. Der zweite Preis ging an Alexander Little aus Großbritannien, der dritte wurde dem deutschen Organisten Frederik Kranemann zuerkannt. Die drei Preisträger hatten sich unter 18 Teilnehmern aus Polen, Deutschland, Spanien, Korea, Japan und den USA für das Finale qualifiziert, das in St. Jakobi Lübeck ausgetragen wurde. Der Buxtehude-Orgelwettbewerb ist weltweit der einzige Wettbewerb, der sich dem Thema Alte Musik in Verbindung mit der Norddeutschen Orgelkultur verschrieben hat.
(30.9.2022) In Saarlouis-Lisdorf findet 2023 zum zehnten Mal den internationale Orgel-Kompositionswettbewerb statt. Wettbewerbsberechtigt sind Kompositionen (Dauer: 8–10 Minuten) für Orgel plus ein oder zwei Solo-Instrumente nach freier Wahl, die auf die Disposition der 1987 erbauten Mayer-Orgel (Foto) in der katholischen Pfarrkirche Saarlouis-Lisdorf abgestimmt sein sollen. Einsendeschluss für die Kompositionen, die bisher weder veröffentlicht noch uraufgeführt sein dürfen, ist der 31. März 2023. Die vollständigen Wettbewerbsbedingungen: www.klingende-kirche.de.
(27.9.2022) Der Internationale Heinrich-Schütz-Preis geht in diesem Jahr erstmals an zwei Institutionen. Im Festjahr „SCHÜTZ22 – ,weil ich lebe‘“ anlässlich des 350. Todestages des Komponisten werden der Bärenreiter-Verlag (Kassel) und der Carus-Verlag (Stuttgart) mit der silbernen Ehrenmedaille ausgezeichnet. Mit dem undotierten Preis werden Persönlichkeiten, Ensembles, Einrichtungen und Institutionen geehrt, die sich durch exzellente künstlerische oder wissenschaftliche Leistungen um die Interpretation, lebendige Vermittlung und weitreichende Verbreitung des Œuvres von Heinrich Schütz und der Musik seiner Zeit verdient gemacht haben. Seit 1955 erscheinen im Bärenreiter-Verlag die Bände der „Neuen Ausgabe sämtlicher Werke“ von Heinrich Schütz als eine quellenkritische Ausgabe für den wissenschaftlichen ebenso wie praktischen Gebrauch. Die seit 1979 bei Bärenreiter erscheinenden „Schütz-Jahrbücher“ wiederum bilden ein wichtiges Forum für die wissenschaftliche Erschließung des vielschichtigen Œuvres von Schütz. Schon im März 2022 ist das von Walter Werbeck herausgegeben „Schütz-Handbuch“ erschienen, und Ende des Gedenkjahres erscheint das von Werner Breig erarbeitete „Schütz-Werkverzeichnis“. Ende der 1960er-Jahre startete Günter Graulich im Carus-Verlag eine wissenschaftlich-kritische Edition Schütz’scher Werke. Die „Stuttgarter Schütz-Ausgabe“ erscheint seit 1971. Auf Grundlage dieser Ausgabe wurde seit 2009 eine „Schütz-Gesamteinspielung“ durch den Dresdner Kammerchor unter Leitung von Hans-Christoph Rademann (Heinrich-Schütz-Preisträger 2018) realisiert, die seit ihrem Abschluss im Jahr 2019 nun 20 Folgen auf insgesamt 27 CDs umfasst und mit mehreren Preisen ausgezeichnet wurde. Die Preisverleihung findet am 16. Oktober 2022 im sächsischen Torgau statt.
(15.9.2022) Im Streit um eine Leihmutterschaft hat sich der Braunschweiger Domkantor Gerd-Peter Münden erfolgreich gegen seine Entlassung durch die evangelische Landeskirche Braunschweig gewehrt. Vor Monaten waren Gedankenspiele des Musikers bekannt geworden, mittels einer Leihmutterschaft im Ausland zusammen mit seinem Ehemann einen Kinderwunsch zu erfüllen. Das Arbeitsgericht Braunschweig erklärte die daraufhin erfolgte Kündigung des Braunschweiger Domkantors für unwirksam. Bis zu einem rechtskräftigen Abschluss des Verfahrens müsse die Kirche den 56-Jährigen weiterbeschäftigen. Die Kammer sehe keine rechtlichen Voraussetzungen für eine wirksame Kündigung, sagte ein Gerichtssprecher zu Begründung und war der Ansicht, dass sich der Kantor lediglich einen Denkprozess offengehalten habe, was nicht als schwerwiegender Pflichtverstoß zu werten sei. Die Kirche kündigte an, gegen das Urteil Berufung beim Landesarbeitsgericht in Hannover einlegen zu wollen.
(8.8.2022) Die Hochschule für Kirchenmusik der Evangelischen Kirche von Westfalen bekommt bis Ende 2025 einen neuen, gemeinsamen Standort. Künftig sollen Kirchenmusikerinnen und Kirchenmusiker in den Fachbereichen Klassisch (bisher Herford) und Popular (Witten) gemeinsam in Bochum ausgebildet werden. Die Kirchenleitung hat bereits am 17. März 2022 die Zusammenführung der beiden bisherigen Standorte der Hochschule in Herford und Witten in einem Neubau auf dem Campus der Evangelischen Hochschule Rheinland-Westfalen-Lippe in Bochum beschlossen. Für die Baukosten am neuen Standort in Bochum sind inklusive Ausstattung, Umzugskosten und möglicher Baukostensteigerung rund 16 Millionen Euro veranschlagt. Die Studentenzahlen sollen zur Kostenersparnis mittelfristig von derzeit 60 auf 40 reduziert werden.
(5.8.2022) Am 1. September 2022 beginnt Christian König seinen Dienst als Landeskantor für Popularmusik der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland. Die halbe Stelle wurde neu geschaffen, mit einer zweiten halben Stelle will König als Popkantor in Erfurt ein neues Chorprojekt aufbauen und sich in die gottesdienstliche Bandarbeit einbringen. Als Landes-Popkantor will König die Pop-Musikstile in der Kirche durch Weiterbildungen professionalisieren und neue Lieder für Gottesdienste und andere geistliche Formate entdecken. Christian König (* 1977) studierte von 2000 bis 2004 er an der Evangelischen Hochschule für Kirchenmusik in Halle/Saale und übernahm dort die Leitung des Hochschulgospelchores. 2017 war er einer der ersten Absolventen des Masterstudiums kirchliche Popularmusik an der Hochschule für Kirchenmusik in Tübingen. Er arbeitete als Kirchenmusiker im Kirchenkreis Bad Frankenhausen/Sondershausen und ist zur Zeit noch Bezirkskantor im Dekanat Esslingen.(Foto: Tobias Egle)
(3.8.2022) Am 9. September 2022 beginnen erstmals die Internationalen Musiktage am Dom Paderborn (IMAD). Bis zum 30. September bietet das neue Festival unter der künstlerischen Leitung von Domkapellmeister Thomas Berning Orgel- und Chorkonzerte (u. a. mit dem WDR-Rundfunkchor und dem Westminster Cathedral Choir aus London), Gottesdienste mit Musik und einen Workshop mit dem Vokalquintett „Voces8“. Info: https://imad-festival.de
(2.8.2022) Am 1. September 2022 tritt Christian Weiherer (* 1971) die Stelle des Dommusikdirektors an der Bischofskirche St. Marien in Hamburg an. Christian Weiherer studierte in Regensburg und Detmold Kirchenmusik und Hauptfach Orgel. Von 1998 bis 2016 war er Dekanatskirchenmusiker an St. Josef in Memmingen. Als Pädagoge war er Assistent bei Gerhard Weinberger, Lehrbeauftragter für Improvisation an der Musikhochschule in Augsburg und in der Nebenamtlichenausbildung der Diözese Augsburg tätig. Seit September 2016 bekleidet Christian Weiherer das Amt des Domkapellmeisters an der Konkathedrale Sankt Eberhard in Stuttgart. Weiherer folgt auf Eberhard Lauer, der vierzig Jahre lang die Stelle in Hamburg innehatte und dem Ort ein besonderes Gewicht im Hamburger Musikleben gegeben hat.
(1.8.2022) Seit Juli 2022 ist Lukas Baumann Musikalischer Leiter der Wuppertaler Kurrende. Der gebürtige Wuppertaler war selbst Mitglied des Knabenchors, einer Einrichtung des Kirchenkreises Wuppertal. Ab 2013 wirkte er für mehrere Jahre als Assistent des Knabenchorleiters. Von 2016 bis 2020 studierte Baumann Chordirigieren an der Hochschule für Musik Franz Liszt Weimar. Bereits im ersten Semester wurde er Assistent des Knabenchors der Jenaer Philharmonie und vertrat die Chordirektorin. Weitere Engagements führten ihn zum Suhler Knabenchor, zum Philharmonischen Chor Jena und dem Jenaer Madrigalkreis. Von 2019 bis 2022 leitete Baumann die Nachwuchsensembles beim Windsbacher Knabenchor. Die Kurrende und ihr bisheriger musikalischer Leiter Markus Teutschbein haben sich, wie mitgeteilt wurde, in beiderseitigem Einvernehmen getrennt.
(28.7.2022) Die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) trauert um ihren früheren langjährigen Landeskirchenmusikdirektor Dietrich Schuberth. Der Theologe und Musiker starb am 25. Juli 2022 im Alter von 90 Jahren. Schuberth war von 1977 bis 1996 Landeskirchenmusikdirektor der EKHN. Er ist neben seiner bundesweiten Lehrtätigkeit vor allem für seine Publikationen zur Rolle der evangelischen Kirchenmusik im Nationalsozialismus bekannt. Zudem hat er sich einen Namen als Mitherausgeber des Standard-Orgelbuchs zum aktuellen Evangelischen Gesangbuch und als langjähriger Schriftleiter der Zeitschrift „Der Kirchenmusiker“ (heute „Forum Kirchenmusik“) gemacht. – Ausführlicher Nachruf
(17.7.2022) 37 hochbegabte Musikerinnen und Musiker aus 19 Ländern wetteiferten vom 17. bis 23. Juli beim XXIII. Internationalen Johann-Sebastian-Bach-Wettbewerb 2022 um die Preise in den Fächern Cembalo, Klavier und Violine/Barockvioline. Gewinner waren im Fach Cembalo Alexander von Heißen (27, Foto: Gert Mothes) aus Deutschland, im Fach Klavier Olga Davnis (18) aus Russland, und im Fach Violine/Barockvioline Charlotte Spruit (21) aus den Niederlanden. – Weitere Informationen
(8.7.2022) Sebastian Heindl wird neuer Kirchenmusiker der Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche Berlin und damit am 1. März 2023 Nachfolger von Kirchenmusikdirektor Helmut Hoeft, der nach 41 Dienstjahren in den Ruhestand tritt. Sebastian Heindl wurde 1997 in Gera geboren und bereits als Kind und Jugendlicher im Thomanerchor Leipzig musikalisch ausgebildet. Im Anschluss studierte er Kirchenmusik an der Musikhochschule Leipzig bei Martin Schmeding und Thomas Lennartz. In den letzten Jahren erregte er durch mehrere Erfolge bei internationalen Orgelwettbewerben Aufmerksamkeit. Schwerpunkte seines Repertoires sind das Orgelwerk Bachs, die Werke von Liszt, Franck, Reger und Messiaen. Daneben ist Heindl in Orgelkreisen bekannt für seine eigenen Bearbeitungen. In den letzten Jahren gilt sein Interesse verstärkt der Improvisation, dem Jazz und der Komposition. (Foto: Kilian Homburg)
(7.7.2022) Marius Schwemmer, der Präsident des Allgemeinen Cäcilien-Verbandes für Deutschland (ACV), hat zum 7. Juli 2022 seinen Rücktritt erklärt und dies mit der stärker gewordenen Beanspruchung in seinem Amt als Diözesankirchenmusikdirektor des Bistums Passau begründet. Im November soll ein neuer Präsident bzw. eine neue Präsidentin gewählt werden. Die Verbandsgeschäfte werden solange vom 1. Vizepräsidenten Dominik Axtmann und den weiteren Vorstandsmitgliedern geführt. Der ACV ist der Dachverband der katholischen Kirchenmusik in Deutschland.
(29.6.2022) Am 21. Oktober 2022 findet unter dem Titel „Kirchenmusik als Chance für Gesellschaft, Kultur und Kirche“ der zweimal verschobene Kirchenmusikkongress des Deutschen Musikrates in der Katholischen Akademie Berlin statt. Dabei werden Themen und Fragen wie „Braucht die Gesellschaft Kirchenmusik?“, „Kirchenmusik als Chance für den gesellschaftlichen Zusammenhalt“ und „Kirchenmusik im digitalen Zeitalter“ diskutiert. Im Rahmen von Vorträgen, Arbeitsgruppen und Diskussionen werden diese Fragestellungen sowohl von Musikschaffenden wie auch von Vertreterinnen und Vertretern der jungen Generation, anderer Fachrichtungen, der Medien und der Bundespolitik erörtert. Am Vorabend des Kongresses wird es ein Auftaktkonzert in der Berliner Herz-Jesu-Kirche geben, mit dem das weite Spektrum der aktuellen Kirchenmusik aufgezeigt werden soll.Anmeldungen sind ab Mitte August über www.musikrat.de möglich.

(22.6.2022) Der Chorverband in der Evangelischen Kirche in Deutschland hat unter dem Titel „Kein Gottesdienst ohne Gemeindegesang!“ einen Aufruf herausgegeben: „Gottesdienst ist Dialog mit Gott: Gott spricht durch sein Wort, und wir Menschen antworten mit Gebet und Singen. So hat es Martin Luther 1544 festgehalten. Durch ihren Gesang nimmt die Gemeinde aktiv teil am Geschehen im Gottesdienst und macht die Resonanz auf Gott hörbar und spürbar. Eindrücke im Inneren finden, der menschlichen Natur entsprechend, ihren Ausdruck. Im gemeinsamen Singen verbinden sich viele und vieles zu einem Ganzen, es entsteht lebendige Gemeinschaft. Einschränkungen und Verbote in den ersten beiden Pandemiejahren haben gezeigt, wie schmerzlich das Singen im Gottesdienst gefehlt hat, den leitenden ebenso wie den teilnehmenden Personen. Nach diesen Erfahrungen ist die Erkenntnis klar: Gemeinsames Singen ist unverzichtbarer Bestandteil des evangelischen Gottesdienstes. Auch und gerade in Pandemiezeiten, in denen wir Gottes Nähe ganz besonders benötigen: Lasst die Gemeinde singend mitgestalten – Gott zur Ehre, den Teilnehmenden zur Freude und den Menschen zum Segen!“ (Hermannsburg, den 21. Juni 2022)
(13.6.2022) Das Bach-Archiv Leipzig hat in Kooperation mit dem Verlag Breitkopf & Härtel eine Neuausgabe des Bach-Werke-Verzeichnisses („BWV3“) vorgelegt, des wichtigsten Nachschlagewerks zu Johann Sebastian Bach für Forschung und Praxis. Zu zahlreichen Vokalwerken gibt es gewichtige Neuerkenntnisse zur Werkgeschichte, etliche Orgel- und Clavierwerke konnten als „unecht“ enttarnt, andere Werke hingegen neu Bach zugewiesen werden. Der gesamte Werkbestand mit seiner komplexen handschriftlichen Überlieferung in Quellen, die weltweit verstreut sind, musste einer grundlegenden kritischen Überprüfung unterzogen werden. Mit dem Band liegt eine stark erweiterte Neuausgabe von 880 Seiten vor, die aus der alten Ordnung von 1950/1990 nur die bekannten Hauptnummern übernimmt, die einzelnen Fassungen und Entwicklungsstadien der Werke aber klar voneinander trennt und damit auch Aspekte von Johann Sebastian Bachs Arbeitsweise transparent macht. Das „BWV3“ umfasst nun 1.177 Werke im Hauptteil, 119 Einträge in der Gruppe der Werke zweifelhafter Echtheit (Appendix), sowie knapp 150 fremde Kompositionen/Sammlungen im Kapitel Notenbibliothek (Supplement).
(1.6.2022) Der Bärenreiter-Verlag sucht zur Unterstützung seines Musiklektorats ab sofort einen Lektor in Vollzeit (m/w/d) für den Bereich Chormusik. Geboten wird eine vielseitige und selbstständige Tätigkeit, Offenheit gegenüber innovativen Ideen, kurze Entscheidungswege sowie gute Arbeitsbedingungen im kollegialen Umfeld eines Familienunternehmens. Bärenreiter mit Hauptsitz in Kassel und Niederlassungen in Prag, Basel, London und New York ist einer der führenden Musikverlage für klassische Musik. Alle Informationen zu Aufgabengebiet und Anforderungsprofil unter www.baerenreiter.com/verlag/stellenangebote/
(1.6.2022) Aus Anlass des 200. Geburtstags des Komponisten, Organisten und Hochschullehrers Johann Georg Herzog veranstaltet seine Erlanger Wirkungsstätte (in den Jahren 1854–1888) vom 15. bis 17. September 2022 drei Festtage zu Ehren des Jubilars. Nach Festvortrag und Konzert in der Neustädter Universitätskirche am 15.9. abends wird eine Tagung am 16.9.22 zum einen das Schaffen und die unmittelbare Wirkung Herzogs in Augenschein nehmen, zum anderen aber auch vergleichbare Positionen und Repertoires in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Im Fokus stehen seine pädagogische Arbeit und die damit verbundenen Publikationen, seine kompositorische Tätigkeit, das Chorwesen und die fränkische Orgellandschaft des 19. Jahrhunderts. Zum abendlichen Gesprächskonzert an einer Strebel-Orgel von 1893 in Erlangen kommt am Samstag eine gemeinsame Tour zu mehreren historischen Dorforgeln der Region. Beteiligt sind außer dem heutigen Erlanger Stelleninhaber Konrad Klek auch Birger Petersen (Mainz), Friedhelm Brusniak (Würzburg), Carl Ehrig-Eggert (Frankfurt) und Francis Lucas (Luxemburg), als Organisten Ludger Lohmann und Svein Erik Tandberg. Info/Anmeldung unimusik@fau.de/www.musik.fau.de.
(31.5.2022) An der Musikhochschule Lübeck (MHL) finden vom 20. bis 23. Oktober 2022 „Kreativtage Kirchenmusik“ für Studieninteressierte, Studierende und Berufstätige statt. Die MHL geht dabei neue Wege in der Kirchenmusikausbildung. Sie erweitert ihr Kirchenmusikstudium um den Bereich „Kreieren“ (Improvisieren, Komponieren, Produzieren): Genreübergreifend wird klassische Musik mit aktueller Musik verbunden; das Erschaffen von originärer Musik und Herausbilden individueller Stile steht im Mittelpunkt. Das Programm umfasst Einzel- und Gruppenunterricht in Improvisation, Orgel, Jazzklavier, Chor, Popchor- und Bandleitung, (Pop-)Gesang und Dirigieren, Studienberatung sowie projektbezogenes und „Schöpferisches Arbeiten“ an den historischen Orgeln in St. Jakobi und St. Petri sowie in der Hochschule selbst. Anmeldung bis 15.8.2022 unter www.mh-luebeck.de.

(20.5.2022) Mit Heft 3/2022 endete die Redakteurstätigkeit von Klaus-Jürgen Gundlach bei Forum Kirchenmusik. Über fast dreißig Jahre hatte der Kirchenmusiker aus Templin die Ausrichtung und Gestalt der traditionsreichen Zeitschrift (früher Der Kirchenmusiker) bestimmt. Sein Nachfolger ist KMD Carsten Klomp (Wertheim/Heidelberg), der bereits seit dem Jahr 2000 einer der Herausgeber der Zeitschrift des Verbandes evangelischer Kirchenmusikerinnen und Kirchenmusiker ist. Klomp ist Professor für Orgel-Literaturspiel (Künstlerisches Orgelspiel), Orgelimprovisation und Gemeindebegleitung (Liturgisches Orgelspiel) an der Hochschule für Kirchenmusik Heidelberg. – www.forum-kirchenmusik.de
(12.5.2022) Adrian Büttemeier (* 1994) wird ab Juli 2022 neuer Domkantor in Berlin und damit Nachfolger von Tobias Brommann, der 2021 den Berliner Dom verlassen hat. Buttmeier studierte Kirchenmusik und Dirigieren mit Schwerpunkt Chorleitung in Detmold, Saarbrücken und Stockholm bei Anne Kohler, Georg Grün und Fredrik Malmberg. Nach kirchenmusikalischen Anstellungen in Augustdorf und Isselhorst wurde er 2020 Kantor der Evangelischen Kirchengemeinde in Mettmann bei Düsseldorf. Von 2018 bis 2021 leitete er die Detmolder Kantorei. Er arbeitete mit dem WDR Rundfunkchor, dem Chor des Bayerischen Rundfunks und dem Philharmonischen Chor Berlin und war Stipendiat im Dirigentenforum des Deutschen Musikrates und im Deutschlandstipendium der Stiftung Studienfonds OWL.
(10.5.2022) Christian Johannes Bonath (42) wird neuer Domkapellmeister an der Dresdner Kathedrale und Chorleiter der Dresdner Kapellknaben. Der gebürtige Wormser tritt zum 1. September dieses Jahres die Nachfolge von Matthias Liebich (63) an, der nach über 25 Jahren im kirchlichen Dienst in den Ruhestand geht. Bonath (Foto: Georg Storz) studierte Kirchenmusik in Saarbrücken, Mainz und Hannover. Meisterkurse führten ihn unter anderem zu Frieder Bernius und Sylvain Cambreling. Als Dirigent verfügt er über ein breites Repertoire von der Renaissance bis in die Moderne. Er ist Gründer und künstlerischer Leiter der Vokalformation „Ensemble Paulinum“ sowie des Barockorchesters „pulchra musica“. Für die zeitgenössische Musik engagiert er sich ebenso.Seit 1997 ist er dem Konvent der Wormser Dominikaner als Kirchenmusiker der Klosterkirche St. Paulus verbunden. 2009 wurde er zum Chorleiter des Knabenchores Gütersloh gewählt. Seit 2012 war er künstlerischer Leiter des Knabenchores von „capella vocalis“ in Reutlingen. Ebenfalls seit 2012 lehrt Bonath zudem als Dozent an der Musikhochschule in Mainz.
(4.5.2022) Aus Anlass des 350. Todestages von Heinrich Schütz laden die Mitteldeutsche Barockmusik in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen e. V. (MBM) und der Verband Deutscher KonzertChöre zum Video- und Klangprojekt „open_psalter“ ein, in dessen Mittelpunkt der „Becker-Psalter“ von Heinrich Schütz steht. Mit sangbaren Melodien und einfachen vierstimmigen Sätzen, im kirchlichen wie im Hausgebrauch mit geringem Aufwand nutzbar, schuf Schütz ein Kompendium, das einerseits das wohl am meisten verbreitete Werk des Meisters war, andererseits in seiner Gesamtheit bis heute nirgends aufgeführt bzw. auf Tonträger produziert wurde. Laien- wie Profichöre, Vokalensembles und Sänger aus aller Welt sind eingeladen, die insgesamt 150 Psalmvertonungen des „Becker-Psalters“ in Ton und Bild aufzunehmen. Im Idealfall erhält jedes der Psalmlieder am Ende sein Video, und es gelingt, die weltweit erste Gesamtaufnahme hör- und sichtbar werden zu lassen. Alle Infos: www.open-psalter.de
(3.5.2022) Der Dirigent, Pianist und Chorleiter Marcus Creed erhält am 14. Mai in Stuttgart den Georg-Friedrich-Händel-Ring des Verbandes Deutscher KonzertChöre. Er arbeitete neben seiner Leitungstätigkeit für das SWR Vokalensemble oder das DR VokalEnsemblet Kopenhagen auch mit der Staatskapelle Berlin, dem Deutschen Symphonie-Orchester Berlin, dem Freiburger Barockorchester, Concerto Köln oder mit der Akademie für Alte Musik Berlin zusammen. Einen Schwerpunkt seiner Arbeit bildet neben der historischen Aufführungspraxis auch die Interpretation neuer Musik, wie die Aufnahme der bis dahin als nicht aufführbar geltenden Lamentatio Jeremiae Prophetae von Ernst Krenek oder auch der Gruppen von Karlheinz Stockhausen zeigen. Gemeinsam mit dem SWR Vokalensemble brachte Creed Werke von György Ligeti, Luigi Nono oder Olivier Messiaen auf die Bühne. Hervorzuheben ist auch sein Engagement für Georg Friedrich Händels Oratorien. (Foto: SWR/Klaus Mellenthin)
(20.4.2022) Elena Szuczies wird ab dem 1. September 2022 die erste Dirigentin des neu gegründeten Mädchenchors der Regensburger Domspatzen. Die 28-Jährige studierte an der Hochschule für Musik und Tanz in Köln Katholische Kirchenmusik und steht kurz vor dem Abschluss eines Masterstudiums im Chordirigieren an der Robert-Schumann Hochschule in Düsseldorf. Erstmals in der mehr als tausendjährigen Geschichte der Regensburger Domspatzen können ab dem Schuljahr 2022/23 auch Mädchen das Gymnasium besuchen. Auch das Internat wird Schülerinnen offenstehen. Einen gemeinsamen Chor mit den berühmten Sängerknaben soll es aber nicht geben. (Foto: Markus Weigl/Domspatzen)
(15.4.2022) Namhafte Verstärkung am Institut für Kirchenmusik der Universität der Künste Berlin: Nach Verpflichtungen beim Institute of Sacred Music der Yale University und der Hochschule für Musik Hanns Eisler Berlin ist Stefan Parkman ab dem Sommersemester Gastprofessor am Kirchenmusikinstitut der UdK und verstärkt so das Team um Kai-Uwe Jirka und Arndt Martin Henzelmann. Der besonders als Chordirigent erfolgreiche Schwede war u. a. Leiter des Schwedischen Rundfunkchores, des Dänischen Rundfunkchores und des WDR Rundfunkchores.
(4.4.2022) Der Organist und Theologe Konja Voll (54) ist am 3. April 2022 in sein Amt als Landeskirchenmusikdirektor der Nordkirche im Sprengel Mecklenburg und Pommern und zugleich als Domorganist des Greifswalder Doms St. Nikolai eingeführt worden. Angetreten hat er seine Ämter bereits Anfang Februar. Voll (Foto: Klinkhardt) hat Kirchenmusik und evangelische Theologie in Marburg und Heidelberg studiert. Zuletzt war er Kirchenmusiker im hessischen Bensheim und Propsteikantor in der Region Starkenburg. Voll ist Nachfolger von Frank Dittmer, der das Amt 20 Jahre lang innehatte und inzwischen Professor für Kirchenmusik in Greifswald ist. In Mecklenburg-Vorpommern arbeiten 70 hauptamtliche Kirchenmusikerinnen und Kirchenmusiker mit unterschiedlichen Stellenanteilen. In 335 Chören singen über 6.700 Sängerinnen und Sänger.
(26.3.2022) Ludwig Böhme wird am 1. September 2022 die Künstlerische Leitung des Windsbacher Knabenchores übernehmen. Der 42-jährige Leipziger folgt damit auf Martin Lehmann, der nach zehn Jahren im August 2022 als Kreuzkantor nach Dresden wechselt. Böhme wurde beim Thomanerchor Leipzig und später an der Hochschule für Musik und Theater Leipzig geprägt und ausgebildet. Ludwig Böhme studierte Chordirigieren in Leipzig. 1999 gründete er das Calmus Ensemble und ist bis heute Bariton des international anerkannten Quintetts. Seit 2002 leitet er den Kammerchor Josquin des Préz, mit dem er 2018 einen Ersten Preis beim Deutschen Chorwettbewerb errang. Seit 2012 ist er künstlerischer Leiter des Leipziger Synagogalchores, der sich der Pflege jüdischer Musik widmet. Ludwig Böhme unterrichtete Dirigieren an den Musikhochschulen in Leipzig und Halle, gibt Meisterkurse und Workshops, ist Juror und Berater. 25 CD-Produktionen, unzählige Arrangements sowie zahlreiche Preise dokumentieren sein künstlerisches Schaffen.
(25.3.2022) Ende März wurde in Waldfischbach-Burgalben der Verband für Christliche Popularmusik in den Diözesen Deutschlands gegründet. Die Gründungsmitglieder wählten Jochen Wiedemann als Bundesvorsitzenden, Christoph Kießig als stellvertretenden Bundesvorsitzenden, Stefanie Lübbers als Geistliche Begleiterin sowie Barbara Großmann, Patrick Dehm und Anselm Thissen als weitere Mitglieder des Vorstands. Zweck des Verbandes ist es, die Akteure im Bereich Christlicher Popularmusik in Deutschland in ihrer musikalischen, religiösen, liturgischen und kulturellen Arbeit zu unterstützen. Er will allen Strömungen der christlichen Popularmusik im Bereich der Katholischen Kirche Deutschlands ein Dach geben, indem er den Austausch, Begegnungen, Partnerschaften und Vernetzung zwischen den Akteuren auf diözesaner, nationaler und internationaler Ebene fördert. Die Gründung wurde notwendig, da die Arbeitsstelle für Jugendseelsorge der Deutschen Bischofskonferenz den Arbeitsbereich „Neues Geistliches Lied“ eingestellt hat.
(20.3.2022) Am 19. März 2022 ist in Kaiserslautern der „Interreligiöse Musik Verein“ (IMV) gegründet worden. Er versteht sich als ökumenisch interreligiös, interkulturell und interdisziplinär. Als Zielsetzung verfolgt der IMV religiöse Kirchen- und Orgelmusik in Kaiserslautern, der Nord- und Westpfalz, aber auch überregional durch Initiierung von Kultur/Musik/Orgel plus Eventfestivals zu fördern. Die Friedenskirche Kaiserslautern soll zu einer Pflegestätte für musikalisch künstlerische Vielfalt, Stile und Gattungen werden. Torsten Laux, der 1. Vorsitzende des IMV, hat es sich zum Ziel gesetzt, eine interreligiöse und überkonfessionelle Institution mit kulturellem Leben aus Christentum, Islam, Buddhismus zu schaffen.
(22.3.2022) Die Landeskirche Braunschweig trennt sich mit sofortiger Wirkung von Domkantor Gerd-Peter Münden und teilt mit: „Durch das Vorhaben des Domkantors, in Kolumbien eine Leihmutterschaft zu beauftragen, ist die Basis für eine vertrauensvolle Zusammenarbeit zerstört worden. Nach intensiver Prüfung der Sachverhalte und sorgfältiger Abwägung aller Begleitumstände ist der Vorstand der Domstiftung zu dem Ergebnis gekommen, dass ein gedeihliches Zusammenwirken mit dem Domkantor nicht mehr möglich ist. Nach Überzeugung des Vorstands hat der Domkantor die glaubwürdige Ausübung seines kirchlichen Dienstes durch die Planung, eine Leihmutter in Kolumbien in Anspruch zu nehmen, nachhaltig beschädigt. Die Inanspruchnahme einer Leihmutterschaft, die in dieser Form nach deutschem Recht im Inland nicht zulässig wäre, steht in Widerspruch zu den ethischen Grundsätzen der evangelischen Kirche. Insbesondere dann, wenn diese mit Geldzahlungen verbunden ist. Es gilt, jedem Anschein entgegenzuwirken, dass Frauen und Kinder zu Waren degradiert und in ihrer Menschenwürde beschädigt werden. Der Domstiftungsvorstand bedauert sehr, dass eine weitere Zusammenarbeit mit dem Domkantor nicht möglich ist. Er erkennt an, dass dieser sich in der Vergangenheit große Verdienste um die kirchenmusikalische Arbeit am Braunschweiger Dom erworben hat. Umso mehr sieht sich der Vorstand in der Verantwortung, Bedingungen zu schaffen, damit diese Arbeit erfolgreich fortgesetzt werden kann. Der Domstiftungsvorstand dankt allen, die sich kirchenmusikalisch am Braunschweiger Dom engagieren. Sie haben den Ort zu einem Leuchtturm evangelischer Kirchenmusik in Braunschweig und weit darüber hinaus gemacht. Diesen Schatz zu bewahren und zu fördern, gilt die uneingeschränkte Verpflichtung des Vorstands. Er dankt insbesondere Kantorin Elke Lindemann und Kantor Witold Dulski, die dafür sorgen, dass die Kontinuität der kirchenmusikalischen Arbeit am Dom gesichert ist.“ Gerdn-Peter Münden bereitet eine Klage gegen seine Kündigung vor. Fernsehbeitrag des NDR
(9.2.2022) „Leading Voices. European Days for Vocal and Choral Leaders“: Unter diesem Titel findet vom 27. bis 31. Juli 2022 in Utrecht (Niederlande) erstmals eine Veranstaltung für Profis im Bereich der Chormusik (Chorleiterinnen und -leiter, Dirigenten, Musiklehrer, Komponisten, Manager u. a.) statt. Geplant sind mehr als achtzig Vorträge und Workshops mit internationalen Referenten. Die Tage enden mit einer Reihe von Konzerten erstklassiger Chöre aus England, Frankreich, Italien und Lettland. – Info: www.leadingvoices.nl (Foto: Shanice D. Redan)
(7.2.2022) Peteris Vasks erhält den mit 5.000 Euro dotierten Preis der Europäischen Kirchenmusik 2022. Die Stadt Schwäbisch Gmünd ehrt den lettischen Komponisten mit dieser Auszeichnung für seine zutiefst spirituellen Werke. Vasks’ Chor-, Kammer- und Orgelmusik wird weltweit aufgeführt, sie folgt im besten Sinne populär seinem Credo: „Die meisten Menschen haben heute keinen Glauben, keine Liebe und keine Ideale mehr. Die geistige Dimension geht verloren. Ich will der Seele Nahrung geben. Das predige ich in meinen Werken.“ Oberbürgermeister Richard Arnold verleiht Peteris Vasks die Auszeichnung am 16. Juli 2022 im Rahmen des Festivals Europäische Kirchenmusik Schwäbisch Gmünd (14. Juli bis 7. August). – www.kirchenmusik-festival.de (Foto: Schott Music/Mélanie Gomez)
(1.2.2022) Der Chorverband in der Evangelischen Kirche in Deutschland e. V. (CEK) hat auf seiner Internetseite ein neues Werkzeug gestartet, das es ermöglicht, Chorsätze zu allen Liedern des Evangelischen Gesangbuchs schnell und leicht aufzufinden. Unter der Adresse www.such-wer-da-will.de stellt die Datenbank kostenfrei praxisgerechte Kriterien wie Chorbesetzung, Stimmanzahl oder Kompositionstechnik, Jahreszeit, Thema oder Bibelstelle, Epoche, Melodie- oder Satzdichter zum Suchen bzw. zum Filtern von Suchergebnissen bereit. Fast 400 Chorbücher und -hefte aus den Landeskirchen, -verbänden sowie von Verlagen wurden dafür bislang gesichtet und ausgewertet. Zur Zeit enthält die Datenbank die Nennung von etwa 5.000 verschiedenen Chorsätzen zu den 535 Liedern im Stammteil des EG und seinem Ergänzungsband mit den neuen Wochenliedern (EG.E).
(31.1.2022) Der 16. Internationale César-Franck-Wettbewerb findet am 4., 6. und 8. Oktober 2022 auf der Willibrordus-Orgel in der Basilika St. Bavo in Haarlem (Niederlande) statt. Wegen seines 200. Geburtstags stehen ausschließlich Kompositionen von César Franck auf dem Wettbewerbsprogramm. Die Jury besteht aus Michel Bouvard, Étienne Walhain und Marcel Verheggen. Anmeldeschluss ist der 1. Juli 2022. Alle Infos: www.cesarfranckconcours.nl
(31.1.2022) Der ehemalige Thomaskantor Georg Christoph Biller ist am 27. Januar 2022 nach langer schwerer Krankheit im Alter von 66 Jahren gestorben. Georg Christoph Biller (* 1955), selbst Thomaner, war nach seinem Studium bei Rolf Reuter und Kurt Masur an der Leipziger Musikhochschule von 1980 Chorleiter des Leipziger Gewandhauses. 1992 wurde er zum Thomaskantor berufen und leitete den Thomanerchor als sechzehnter Thomaskantor nach Johann Sebastian Bach bis 2015. In einem Interview mit „Musik & Kirche“ sagte er zu seiner Tätigkeit „Es ist etwas Großes, das in unserer Zeit Seltenheitswert hat.“ Als Thomaskantor pflegte Biller die große Chortradition von den gregorianischen Anfängen bis zur Moderne und widmete sich auch engagiert der zeitgenössischen Chormusik. Einer der Höhepunkte seines Thomaskantorats waren 2012 die Feierlichkeiten zum 800-jährigen Jubiläum des Thomanerchores. Georg Christoph Biller war immer ein energischer, kraftvoller Künstler, der den Chor mit großer Persönlichkeit und Leidenschaft geleitet hat. – Ein ausführlicher Nachruf erscheint in MuK 2/2022 (Foto: Thomanerchor Leipzig, Matthias Knoch)
(26.1.2022) Der Komponist und Hochschullehrer Heinz Werner Zimmermann ist am 25. Januar im Alter von 91 Jahren in Ober-Ursel gestorben. Von 1971 bis 2007 war er Mitherausgeber von „Musik & Kirche“ und hat in den Sitzungen und über die Jahre viel zum Gelingen der Zeitschrift beigetragen. In Zimmermanns kompositorischen Œuvre dominiert die geistliche Chormusik, die in nahezu jeder Form vertreten ist: als Chorsinfonik, A-cappella-Werk, als Motette für Chor und Kontrabass. Seine Beschäftigung mit klassischem Jazz und amerikanischem Gospel prägen viele seiner Kompositionen. Sein letztes großes Werk, die „Don-Giovanni-Variationen. Sieben Orchesterstücke nach Mozarts Dramma Giocoso“ für Orchester, wurde 2020 an der Universität Frankfurt uraufgeführt. – Ein ausführlicher Nachruf erscheint in MuK 2/2022.
(12.1.2022) Mit dem Jahr der Chöre 2022 startet der Deutsche Chorverband eine bundesweite Initiative, um öffentlich und kulturpolitisch Aufmerksamkeit für die Belange der Chorszene zu erzeugen. Alle Chöre, Vereine, Verbände und chormusikalischen Institutionen sind dazu aufgerufen, sich anzuschließen und ihre eigenen Aktivitäten im Jahr 2022 unter das Motto „Jahr der Chöre“ zu stellen. Gemeinsam soll dafür geworben werden, dass Chöre flächendeckend Unterstützung erfahren, die Nachwuchsarbeit nachhaltig gestärkt und so die Zukunft des Chorwesens gesichert werden kann. Der DCV selbst wird 2022 mit eigenen Großveranstaltungen wie dem Deutschen Chorfest, das vom 26. bis 29. Mai 2022 in Leipzig stattfindet, einer digitalen Chorlandkarte und weiteren Leuchtturmprojekten und Aktionen den Chören dabei eine größtmögliche Bühne bieten. – www.jahr‐der‐choere.de